Auswirkungen technischer Änderungen auf Arbeitskräfte. Bericht über Methode und erste Ergebnisse einer Erhebung in der kunststoffverarbeitenden Industrie
Erhard Ulrich,
Manfred Lahner and
Klaus Köstner
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1972, vol. 5, issue 1, 31-67
Abstract:
"Aufgrund einer streng systematischen Erhebungsmethode wurden in der kunststoffverarbeitenden Industrie - der erste Industriezweig einer Reihe zu untersuchender Branchen - technische Änderungen und deren Auswirkungen auf Arbeitskräfte in 170 Betrieben (das sind 12 % der Betriebe mit 17 % der Beschäftigten der Branche) erfaßt. Die Erhebung gliedert sich in folgende Teile: 1. Angaben zum Betrieb (Beschäftigte nach verschiedenen Merk malen, Art der Fertigung u.ä.) 2. Zahl und Art der technischen Änderungen im Jahre 1970 (nähere Angaben zur Änderung: Änderungsgründe, Größenordnung und Bereiche der Änderung) 3. Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitskräfte (Einstellungen, Austritte, Umsetzungen) und Änderung der Arbeitsproduktivität und 4. Auswirkungen auf qualitative Merkmale des Arbeitsplatzes (Arbeitsanforderungen, -aufgaben und -bedingungen). Die Zufallsstichprobe ergab rund 2 Änderungen je Betrieb und Jahr, die hauptsächlich in der Beschaffung von Maschinen bestanden. Technische Änderungen, wie Einsatz anderer Werkstoffe, Energien oder andere Fertigungsverfahren, spielten eine geringe Rolle. Die technischen Änderungen führten zu Einstellungen (3 % der Beschäftigten), Umsetzungen (1,2 % der Beschäftigten) und zu Austritten (0,5 % der Beschäftigten). Rund die Hälfte des Zuwachses an Beschäftigten in der Kunststoffverarbeitung im Jahre 1970 kann durch technische Änderungen erklärt werden. Hätte man keine Steigerung der Arbeitsproduktivität, so wären rund 4 % mehr Arbeitskräfte notwendig gewesen, um das Produktionsvolumen zu erreichen. Es wurde versucht Kennzahlen der Personalveränderungen zu finden. Die Auszählung der qualitativen Veränderungen ergab folgende Tendenzen: Relativ wenig Arbeitsplätze mit höheren Ausbildungsanforderungen; sowohl Arbeitsplätze mit höherer als auch solche mit niedrigerer geistiger Belastung bei fortschreitender Technisierung; summarische Abnahme der körperlichen Belastung; summarische Abnahme der negativen Umgebungseinflüsse, summarische Abnahme der Handarbeit und des Handtransportes; eine Zunahme der Wartung (aber evtl. weniger, als bisher immer erwartet wurde), der technischen und nichttechnischen Vorbereitungsarbeiten und der Beratungs- sowie der Führungsaufgaben. Die Zahl der Arbeitsplätze mit taktgebundener Arbeit nahm zu. Es gab wenig Arbeitsplätze mit vollkommen neuen Berufsinhalten. Der Prämienlohn nahm stärker zu als der Zeitlohn. Eine Tendenz zur Höhergruppierung der Arbeitsplätze ist vorhanden."
Keywords: Beschäftigungsentwicklung; Kunststoffindustrie; Arbeitskräftestruktur; technischer Wandel; Arbeitsplatzgestaltung (search for similar items in EconPapers)
Date: 1972
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://doku.iab.de/mittab/1972/1972_1_MittAB_Ulrich_Lahner_Koestner.pdf
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:iab:iabmit:v:05:i:1:p:031-067
Access Statistics for this article
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung is currently edited by ZAF-Redaktion
More articles in Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung from Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany] Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by IAB, Geschäftsbereich Wissenschaftliche Fachinformation und Bibliothek ().