Zur Flexibilität von Hochschulausbildungen. Ein Überblick über den Stand der empirischen Substitutionsforschung
Manfred Kaiser
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1975, vol. 8, issue 3, 203-221
Abstract:
"Ca. 20 empirische Studien aus der neueren Substitutionsforschung aus dem Akademikerbereich werden ausgewertet. Im einzelnen wurde untersucht, in welchem Ausmaß einzelne Hochschulausbildungen einander ersetzen (können) bzw. einzelne Ausbildungen durch andere Ausbildungen ersetzt werden (können). Physiker, Architekten, Bau- und Vermessungsingenieure, Bergbau- und Hütteningenieure und Wirtschaftswissenschaftler haben in der Vergangenheit in stärkerem Umfang Absolventen anderer Ausbildungen ersetzt/verdrängt, als sie selbst von diesen ersetzt/ verdrängt worden sind. Mathematiker und Biologen hingegen sind stärker durch Absolventen anderer Ausbildungen ersetzt/verdrängt worden, als sie selbst diese ersetzt/verdrängt haben. Chemiker, Maschinenbau- und Fahrzeugbauingenieure, Elektroingenieure und Juristen haben in gleichem Umfang Absolventen anderer Ausbildungen ersetzt/verdrängt, wie sie selbst von diesen verdrängt/ersetzt worden sind. - Dieser Mechanismus der realisierten (aktiven und passiven) Substitution ist verantwortlich für Anpassungsprozesse zwischen Bildungs- und Berufsstruktur. Arbeitgeber stufen die einzelnen Hochschulfachrichtungen durchweg als flexibler ein, als die in diesen Fachrichtungen Ausgebildeten selbst es tun. Der Arbeitsmarkt besitzt für Hochschulabsolventen ein recht elastisches Aufnahmepotential, denn im Falle einer Neubesetzung von Arbeitsplätzen könnten Hochschulabsolventen weit stärker Arbeitsplätze von Nichtakademikern als umgekehrt Nichtakademiker Arbeitsplätze von Hochschulabsolventen einnehmen. Mit Hilfe der Befunde zur latenten Substitution von Hochschulfachrichtungen werden exemplarisch einige Bedarfsschätzungen an Studienanfängern für das Jahr 1978 zu "Korridorprognosen" erweitert. Die auf diese Weise flexibilisierten Bedarfsschätzungen werden mit entsprechenden Angebotsschätzungen verglichen.
Keywords: berufliche Flexibilität; Hochschulabsolventen; Hochschulbildung; Substitutionsforschung; Arbeitsmarktchancen (search for similar items in EconPapers)
Date: 1975
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