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Strukturen und Determinanten der beruflichen Wiedereingliederung von Langfristarbeitslosen: aus der Untersuchung des IAB über Ursachen und Auswirkungen von Arbeitslosigkeit

Christian Brinkmann ()

Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1978, vol. 11, issue 2, 178-197

Abstract: "Im Rahmen der IAB-Verlaufsuntersuchung bei Arbeitslosen vom September 1974 wurde im November 1976 eine weitere Nacherhebung durchgeführt. Sie ergab, daß zu dieser Zeit 11 % der Befragten arbeitslos gemeldet waren, darunter knapp 7 % ohne zwischenzeitliche Arbeitsaufnahme. Im Verlauf des ersten Jahres nach dem Stichtag verlangsamte sich der Abbau der Arbeitslosigkeit bzw. die Wiederaufnahme einer Arbeit beträchtlich. Eine derartige Verlangsamung hat dagegen im zweiten Jahr nicht mehr stattgefunden. Hierbei dürfte eine Rolle spielen, daß sich nach gut einem Jahr Dauer der Arbeitslosigkeit die Wiedereingliederungsquoten (d.h. der Anteil der Abgänger, die bei Beendigung der Arbeitslosigkeit oder eine gewisse Zeit danach erwerbstätig sind) zunächst wieder erhöhen und dann auf einem (allerdings vergleichsweise niedrigen) Niveau von gut 40 % einpendeln. Von Bedeutung dürfte auch die Tatsache sein, daß Abgänge in Hausfrauentätigkeit und als Rentner in besonders starkem Maße kurz vor und nach dem Ablauf des ersten Jahres Arbeitslosigkeit erfolgen, so daß diese Abgänge auch im zweiten Jahr nach dem Stichtag noch zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Auch wenn sich die Wiedereingliederungsquoten von Langfristarbeitslosen nicht sukzessive weiter zu verringern scheinen, werden die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung mit der Dauer der Arbeitslosigkeit immer größer. Dies wird daran deutlich, daß die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit und damit auch die Wiedereingliederungsfälle pro Zeiteinheit erheblich zurück gehen. Mit zunehmender bisheriger Dauer der Arbeitslosigkeit vergrößert sich auch die noch zu erwartende künftige Dauer der Arbeitslosigkeit. Im Hinblick auf die Dauer der Arbeitslosigkeit und die berufliche Eingliederung (bzw. Ausgliederung) von Langfristarbeitslosen haben demographische und qualifikatorische Merkmale einen ausschlaggebenden Einfluß (gesundheitliche Einschränkungen, Alter, Geschlecht, Familienstand, Erwerbstätigkeit des Ehepartners, berufliche Situation vor der Arbeitslosigkeit). Demgegenüber sind subjektive Faktoren bzw. 'Handlungsstrategien' von Arbeitslosen (Mobilitätsbereitschaft in verschiedenen Dimensionen, eigene Versuche zur Arbeitsaufnahme, Ablehnung von angebotenen Arbeitsplätzen) weniger von Bedeutung. Soweit sich von der Mobilitätsbereitschaft ein gewisser Einfluß auf die berufliche Wiedereingliederung von Langfristarbeitslosen ergibt, ist er auf die Bereitschaft zu einem längeren Arbeitsweg, zu einem Umzug, zu einer ungünstigeren Arbeitszeit und zu ungünstigeren Arbeitsbedingungen (Witterung, Lärm, Schmutz usw.) zurückzuführen; kaum ein Zusammenhang besteht dagegen mit der Bereitschaft, eine schlechtere bzw. schlechter bezahlte berufliche Position einzunehmen, die Branche zu wechseln oder eine andere Tätigkeit aufzunehmen." (Autorenreferat)

Keywords: Bundesrepublik Deutschland; berufliche Mobilität; berufliche Reintegration; Dauer; Langzeitarbeitslosigkeit; Mobilitätsbereitschaft; Struktur; Arbeitslosigkeit; Arbeitslosigkeit; 1974-1976 (search for similar items in EconPapers)
Date: 1978
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