Arbeitslose 1978: Die Situation in der Arbeitslosigkeit: zweiter Teilbericht über Ergebnisse einer repräsentativen Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland
Christoph F. Büchtemann and
Bernhard von Rosenbladt
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1981, vol. 14, issue 1, 22-38
Abstract:
"Im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung führte Infratest Sozialforschung 1978 eine Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit durch. Die Wiederholungsbefragung neun Monate nach der Erstbefragung ermöglicht erstmals repräsentative Aussagen über die Veränderung der finanziellen, psychosozialen und gesundheitlichen Lebenslage der Betroffenen sowie ihr Arbeitsmarktverhalten bei anhaltender und erneuter, sowie nach Beendigung der Arbeitslosigkeit. Die Längsschnitt-Befunde deuten darauf hin, daß sich hinsichtlich der finanziellen, psychosozialen sowie gesundheitlichen Situation der Arbeitslosen jeweils soziale Selektionseffekte und eigenständige Auswirkungen der Arbeitslosigkeit tendenziell überlagern und verstärken. Dies führt zu einer einseitigen Kumulation von Belastungen, insbesondere bei den Langfristarbeitslosen. Durch das bestehende System der Arbeitslosenversicherung sind diese Betroffenen nicht in ausreichendem Maße gegen bedrohliche Einkommensverluste abgesichert. In Bezug auf die Belastungen im psychosozialen und psychosomatischen Erlebensbereich erweist sich nicht so sehr die Dauer der Arbeitslosigkeit, als der jeweilige Erwerbsstatus zum Befragungszeitpunkt als aussagekräftig: Mit Beendigung der Arbeitslosigkeit verbessert sich die psychosoziale Lage der Betroffenen merklich, wenngleich es einiger Zeit bedarf, bis ihre negativen Folgen ganz überwunden werden. Allerdings ist der hohe Anteil von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Arbeitslosen-Bestand vorwiegend auf die stark gesundheitsverschleissenden Belastungen an ihrem letzten Arbeitsplatz sowie ihre geringen Wiedereingliederungschancen im Arbeitslosigkeitsfalle zurückzuführen. Mit anhaltender Arbeitslosigkeit nehmen aber auch die Vermittlungsbemühungen des Arbeitsamts quantitativ und qualitativ ab, nicht hingegen die Vermittlungswilligkeit und Vermittlungsbemühungen der Arbeitslosen selbst. Vielmehr bewirkt längerfristige Arbeitslosigkeit bei den Betroffenen tendenziell eine nicht unproblematische Senkung ihres sozialen und beruflichen Anspruchniveaus." (Autorenreferat)
Keywords: Bundesrepublik Deutschland; Auswirkungen; beruflicher Verbleib; Gesundheit; ökonomische Faktoren; psychische Faktoren; soziale Faktoren; Arbeitslose; Arbeitslosigkeit; 1977-1978 (search for similar items in EconPapers)
Date: 1981
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