Beschäftigung und Ausgliederung älterer Arbeitnehmer: empirische Befunde zu Erwerbsbeteiligung, Rentenübergang, Vorruhestandsregelung und Arbeitslosigkeit
Gerhard Kühlewind
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1986, vol. 19, issue 2, 209-232
Abstract:
"Die Untersuchung zur Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer liefert empirische Befunde zu den vier Themenschwerpunkten Erwerbsbeteiligung, Rentenübergang, Vorruhestandsregelung und Arbeitslosigkeit. Die Analyse der Entwicklung der Erwerbsbeteiligung ergibt, daß die gravierende Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation nach 1973 den längerfristig rückläufigen Erwerbsquotentrend bei den 55- bis 64jährigen Männern und bei den 60- bis 64jährigen Frauen verstärkt hat. Dabei wurde insbesondere mit der Einführung der flexiblen Altersgrenze ab dem 63. Lebensjahr im Jahr 1973 ein zusätzliches, wirkungsvolles Ventil geschaffen. Für die Gruppe der 55- bis 59jährigen Frauen gilt, daß der längerfristig ansteigende Erwerbsquotentrend seit 1982 zumindest vorübergehend gestoppt ist. Das Spiegelbild zur Entwicklung der Erwerbsbeteiligung Älterer ist die Entwicklung des Rentenübergangs. Hier zeigt sich von 1979 an eine deutliche Verlagerung zum vorgezogenen Altersruhegeld aufgrund von Schwerbehinderung oder Berufs-oder Erwerbsunfähigkeit. Die Möglichkeiten des Vorruhestandes wurden bislang nicht voll ausgeschöpft. Hauptursache dafür ist, daß überhaupt nur für gut ein Drittel der betroffenen älteren Arbeitnehmer Vorruhestandsvereinbarungen in Kraft getreten sind. Ende des Jahres 1985 haben knapp 45.000 Personen Vorruhestandsgeld bezogen (Jahresdurchschnitt 25.000). Unter Abwägung aller empirischen Befunde dürfte von einer durchschnittlichen Wiederbesetzungsquote in der Größenordnung von 60% - 70% auszugehen sein; sie übertrifft damit die ursprünglichen Erwartungen (50%). Mit fortschreitendem Alter wächst die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit. Dies, und nicht etwa eine stärkere Betroffenheit der Älteren, ist die Hauptursache für den Anstieg ihrer altersspezifischen Arbeitslosenquoten. Die Quote der 55- bis 59jährigen Arbeitslosen hat sich in den 10 Jahren von 1975 bis 1985 mit einer Zunahme von 4,2% auf 11,7% fast verdreifacht, die Quote der 60- bis 64jährigen Arbeitslosen stieg von 4,9% im Jahr 1975 auf 11,9% im Jahr 1981 und sank von da an wieder (1985: 9,2%)." (Autorenreferat)
Keywords: Bundesrepublik Deutschland; Beschäftigung; Erwerbsbeteiligung; gleitender Ruhestand; ältere Arbeitnehmer; Arbeitslosigkeit; Vorruhestand; 1960-1985 (search for similar items in EconPapers)
Date: 1986
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