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Berufsbildung, Arbeitsmarktchancen und betriebliche Integration Behinderter: Überblick über die empirische Forschung der 80er Jahre

Renate Oyen

Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1989, vol. 22, issue 4, 507-522

Abstract: In dem Beitrag wird zunächst die Entwicklung der Rehabilitations- und Behindertenpolitik in der Bundesrepublik Deutschland kurz umrissen. Im Hauptteil werden dann in den 80er Jahren veröffentlichte Forschungsarbeiten vorgestellt, die sich einerseits mit der Berufsausbildung und Umschulung jugendlicher und erwachsener Behinderter - also der beruflichen Rehabilitation - befassen und die andererseits die Situation (Schwer-)Behinderter am Arbeitsmarkt und im Betrieb behandeln. Während die betriebliche Ausbildung Behinderter bisher erst wenig untersucht wurde, ist der Ausbau der überbetrieblichen Ausbildung von Anfang an wissenschaftlich begleitet worden. Die Forschungsergebnisse zeigen hier, dass es zwar noch eine Reihe ungelöster Fragen gibt - wie die Vermeidung von Abbrüchen, die Suche nach weiteren geeigneten Ausbildungs- und Umschulungsberufen oder nach der optimalen Ausbildungsorgenisation -, dass die berufliche Rehabilitation aber dennoch als erfolgreich zu bewerten ist, weil die Mehrheit der Absolventen ausbildungsgemäß beruflich integriert werden kann. Die Studien zur Arbeitsmarkt- und Berufssituation der Behinderten insgesamt zeigen u.a., dass Behinderte in un- und angelernten Tätigkeiten überrepräsentiert sind. Mit ihrer Arbeits(platz)situation sind sie überwiegend zufrieden. Ihre Leistungen werden von den Arbeitgebern ebenfalls überwiegend positiv bewertet. Trotzdem ist die Bereitschaft der Unternehmen, weitere Behinderte einzustellen, sehr gering. Daran konnten auch die finanziellen Anreize und Sanktionen des Schwerbehindertengesetzes von 1974 nichts ändern. Die beschäftigungssichernden Instrumente des Gesetzes sind dagegen wirkungsvoller. Infolge des besonderen Kündigungsschutzes werden Schwerbehinderte seltener arbeitslos als die Gesamtheit der Arbeitnehmer. Tritt eine Arbeitslosigkeit aber doch ein, dauert sie länger und führt häufiger zu einem beruflichen Abstieg oder zur Ausgliederung aus dem Arbeitsmarkt als bei Nichtbehinderten. (IAB)

Keywords: Bundesrepublik Deutschland; Ausbildungsabbruch; Ausbildungsabsolventen; Behinderte; behinderte Jugendliche; berufliche Rehabilitation; Berufseinmündung; betriebliche Berufsausbildung; betriebliche Integration; Determinanten; erste Schwelle; Personalpolitik; Rehabilitationspolitik; Schwerbehindertengesetz; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktchancen; zweite Schwelle; 1980-1989 (search for similar items in EconPapers)
Date: 1989
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