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Einführung moderner Technik - soziale Voraussetzungen und Folgen: neue Tätigkeitsinhalte, veränderte Tätigkeitsanforderungen, Ansprüche an die Qualifikation beim Einsatz automatisierter Fertigung

Gisela Müller

Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1991, vol. 24, issue 1, 134-145

Abstract: "In den Jahren 1986 bis 1989 wurden im Institut für Psychologie der Universität Jena soziologische und arbeitspsychologische Analysen durchgeführt, die den Wandel in den Tätigkeitsinhalten bzw. -anforderungen beim Übergang von traditioneller Technik zu flexibel automatisierter Fertigung zum Untersuchungsgegenstand hatten. In einer Fallstudie wurden vom Beginn des Aufbaus einer modernen Anlage bis zum Dauerbetrieb die Entwicklung dieser Fertigungsanlage, ihre personelle Ausstattung und die organisatorische Einbindung in das Management des Betriebes begleitet. Mit verschiedenen arbeitspsychologischen und soziologischen Verfahren wurde versucht, die objektiven Tätigkeitsinhalte sowie die Kooperationsstruktur und die subjektive Widerspiegelung der erlebten Arbeitssituation zu erfassen. Die Ergebnisse belegen, daß sich mit der Einführung moderner Technik die untersuchten Tätigkeitsinhalte sowohl bei dem Einrichter- und Bedienpersonal als auch bei dem Überwachungs- und Kontrollpersonal positiv - im Sinne der Persönlichkeitsförderlichkeit - im Vergleich zur traditionellen Technik verändern. Die Kooperationsanalyse lieferte Auskunft über die Veränderungen, die sich vor allem aus den Tätigkeitsinhalten ergaben und die neue Anforderungen an die Kooperation zwischen den Arbeitenden und deren Qualifikation stellten. Trotz unzureichender Arbeitsbedingungen in der traditionellen Anlage (Schmutz, Lärm, Hitze), waren nur wenige Arbeitnehmer bereit, in die neue Anlage überzuwechseln, obwohl sie im allgemeinen der neuen Technik aufgeschlossen gegenüberstanden. Als Gründe wurden u.a. der erforderliche Wechsel vom Zweischichtsystem in das der rollenden Woche und in ein neues Arbeitskollektiv sowie der Wegfall von Schmutzzuschlägen angegeben. Aus den Resultaten lassen sich Empfehlungen für eine Qualifikationsstrategie des Unternehmens ableiten. Als dringlich erweist sich eine veränderte Organisationsform (Leitungsstruktur), ohne die hochentwickelte technische Anlagen nicht effektiv produzieren können. Auch unter den nun veränderten ökonomischen und politischen Bedingungen werden die beobachteten sozialen Wirkungen bei ähnlichen technischen Veränderungen in Betracht zu ziehen sein." (Autorenreferat)

Keywords: DDR; Auswirkungen; flexibles Fertigungssystem; Qualifikationsanforderungen; soziale Faktoren; Tätigkeitswandel; technischer Wandel; Arbeitssituation (search for similar items in EconPapers)
Date: 1991
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