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Die Einkommensstruktur der Perforations-Jobs bei perforierter Langzeitarbeitslosigkeit: eine Überprüfung der Leistungsfähigkeit mikroökonomischer Arbeitsmarkttheorien in einem peripheren Job-Segment

Felix Büchel

Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1993, vol. 26, issue 3, 336-347

Abstract: "Als perforierte Langzeitarbeitslosigkeit wird ein erwerbsbiographisches Muster bezeichnet, bei dem sich über einen längeren Zeitraum hinweg Phasen der Arbeitslosigkeit mit kurzfristigen Beschäftigungsverhältnissen ('Perforations-Jobs') abwechseln. Die Einkommensstruktur dieser Perforations-Jobs wird analysiert. Ausgangspunkt ist die letzte vor Eintritt in Langzeitarbeitslosigkeit ausgeübte 'reguläre' Beschäftigung ('Ausgangs-Job'). Die Studie basiert auf Daten der Verlaufsstichprobe aus der Beschäftigtenstatistik. Die Perforations-Jobs sind signifikant schlechter bezahlt und qualitativ stärker nivelliert als die Ausgangs-Jobs. Diese Verschiebung wird bereits zu Beginn einer Perforations-Biographie realisiert. Im weiteren Verlauf stabilisiert sich die Einkommensverteilung. Als Perforations-Jobs stehen keineswegs nur schlecht bezahlte 'Hamburger-Jobs' zur Verfügung; es lassen sich die klassischen einkommensbestimmenden Determinanten beobachten. Beim Übergang von Ausgangs-Jobs zum ersten ausgeübten Perforations-Job ergeben sich starke merkmalsspezifische Unterschiede bezüglich des Risikos einer Einkommensverschlechterung. Theoretisch unerwartet ist ein geringeres Verschlechterungsrisiko bei längerer Suchdauer. Im weiteren Verlauf der Perforations-Biographie schwächen sich die beobachteten Verschlechterungsrisiken deutlich ab; erhalten bleibt jedoch der Effekt, daß bei längerer Suchdauer besser dotierte Perforations-Jobs besetzt werden. Die Ergebnisse belegen, daß im untersuchten peripheren Arbeitsmarktsegment humankapitaltheoretische Erklärungsansätze nur in ihrer Ausrichtung (Einkommensdeterminanten), nicht aber in ihrer dynamischen Ausrichtung (Einkommensverluste durch Arbeitslosigkeit) Gültigkeit behalten. Auch die Suchtheorie verliert an Erklärungskraft: Eine höhere Unterstützungsleistung führt nicht zu einer Verlängerung der Suchdauer. Das Gesamtergebnis der Untersuchung ist dagegen segmentationstheoretisch konsistent: Als entscheidend hinsichtlich des Verschlechterungsrisikos wird der - über die Unterstützungsquote nur unzureichend operationalisierte - soziale Druck, ein Job-Angebot schnell und unbesehen seiner Qualität akzeptieren zu müssen, erkannt; zentraler Indikator für die Stärke dieses Drucks ist die sozial tolerierte und/oder finanziell 'durchstehbare' Suchdauer." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Keywords: Bundesrepublik Deutschland; berufliche Reintegration; Determinanten; Einkommenshöhe; Einkommensstruktur; kurzfristige Beschäftigung; Langzeitarbeitslosigkeit; Mehrfacharbeitslosigkeit; Arbeitsplatzqualität; 1977-1984 (search for similar items in EconPapers)
Date: 1993
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