Von der Agenturtheorie der Organisation zur Agenturtheorie der Assoziation
Matthias Maier ()
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Matthias Maier: Bauhaus-Universität Weimar
Schmalenbach Journal of Business Research, 2010, vol. 62, issue 62, 106-132
Abstract:
Zusammenfassung Der Beitrag stellt zwei Agenturtheorien gegenüber, die Agenturtheorie der Organisation (Principal-Agent-Theorie) und die Agenturtheorie der Assoziation. Das Ziel der Betrachtung besteht darin, einen Vorschlag zur Neuformulierung der Agency-Theorie durch Dekonstruktion und Rekonzeptualisierung zu unterbreiten. Die traditionelle Agenturtheorie der Organisation wird dekonstruiert, das heißt, einige der, in der Theorie formulierten Elemente werden hinterfragt und deren Logik ermittelt, um sie dann durch eine neue Logik zu ersetzen. Die Dekonstruktion konzentriert sich auf folgende drei Elemente: Erstens wird gezeigt, dass es sich bei der Agenturtheorie der Organisation um eine Grenzbetrachtung und eine Theorie der Systemstörung handelt. Zweitens wird dargestellt, dass die Theorie nur 1:1-Beziehungen zwischen Subjekten abbildet und deswegen an sozialer Unterkomplexität leidet. Drittens wird hervorgehoben, dass die Theorie vom Beobachtungs- und Kontrolldispositiv des Panopticon ausgeht, wie es Jeremy Bentham im Jahr 1787 formuliert hat. Darauf aufbauend wird die Agency-Theorie rekonzeptualisiert und trägt die Bezeichnung „Agenturtheorie der Assoziation”, die ihre Grundelemente aus der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) bezieht. Anders als die Agenturtheorie der Organisation geht die Agentur-Theorie der Assoziation nicht von den Rändern des Systems und der drohenden Systemstörung aus, sondern fokussiert den Gegenstandsbereich eines Netzwerkes. Die Theorie stellt darüber hinaus die Offenheit und Variabilität eines Netzwerkes in den Mittelpunkt und distanziert sich von sozialer Unterkomplexität. Weiterhin handelt es sich bei der Agentur-Theorie der Assoziation nicht um ein einseitiges Beobachtungs- und Kontrolldispositiv, sondern um ein relationales Gefüge, in dem sich die Beobachtungsperspektiven immer wieder verändern. Abschließend werden offene Fragen aufgeworfen, die mit der vorgeschlagenen Rekonzeptualisierung der Agency-Theorie verbunden sind.
Keywords: A 10; D86; D85; agency-theory; principal-agent theory; actor network theory; organization; association; Principal-Agent-Theorie; Akteur-Netzwerk-Theorie; Organisation; Assoziation (search for similar items in EconPapers)
Date: 2010
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DOI: 10.1007/BF03373749
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