Armut in Europa
Christoph Schröder
IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2004, vol. 31, issue 2, 26-37
Abstract:
Die Bekämpfung der Armut steht auf der sozialpolitischen Agenda der Europäischen Union weit oben. Unter Armut versteht die Europäische Union einen nicht annehmbaren Lebensstandard aufgrund unzureichender Ressourcen. Zur konkreten Messung verwendet sie einen Indikatorensatz, der vor allem Kennziffern zur Einkommensungleichheit, zum Niedrigeinkommen sowie arbeitsmarktbezogene Indikatoren enthält. Damit kann Armut aber nur unzureichend erfasst werden. Denn Studien zeigen, dass der Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe und Lebensstandard keineswegs hinreichend eng ist. Zudem kann eine als Prozentsatz des nationalen Durchschnittseinkommens festgelegte Armutsgrenze sowohl international als auch im Zeitablauf eine stark unterschiedliche Bedeutung haben. Auch die armutsreduzierende Wirkung des Wachstums ist mit dem Indikatorensatz der Europäischen Union kaum messbar. In Deutschland sind bei einem hohen Einkommensniveau nur 11 Prozent der Bevölkerung von relativer Einkommensarmut betroffen – gegenüber 15 Prozent in den EU-15-Ländern. Insgesamt zeigen die EU-Indikatoren, dass in Deutschland vorrangig Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung und nicht weitere Umverteilungsmaßnahmen zur Armutsbekämpfung Erfolg versprechend sind.
Date: 2004
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DOI: 10.2373/1864-810X.04-02-03
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