Produktivitätseffekte der Kapitalbildung in Deutschland
Michael Grömling
IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2022, vol. 49, issue 2, 3-25
Abstract:
Trotz der breit angelegten Digitalisierung sind die Produktivitätsfortschritte in Deutschland in den letzten Jahren erheblich niedriger als in den vorhergehenden Dekaden. Eine Wachstumszerlegung weist auf stark nachlassende Impulse des Technischen Fortschritts und vor allem der Kapitalbildung hin. Dazu wird das Bruttoanlagevermögen als Messgröße für den Kapitalstock herangezogen. Damit werden die zur Verfügung stehenden Produktionsmöglichkeiten und die potenziellen Kapitalleistungsströme ausgewiesen. Zugleich liefert dies Ansatzpunkte für eine direkte Bewertung der Investitionsperformance in der Vergangenheit und für wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung. Die vorliegende Analyse stellt dar, dass es für die Entwicklung des Kapitalstocks darauf ankommt, ob und in welchem Ausmaß die laufenden Investitionen die Abgänge beim Kapitalstock übertreffen. Ansteigende Investitionen je Arbeitseinheit bewirken nicht unbedingt eine Zunahme von Kapitalintensität und Arbeitsproduktivität. Die nach Kapitalarten sehr unterschiedlichen produktionsrelevanten Obsoleszenzen müssen bei der Struktur und Entwicklung des Kapitalstocks und den darauf aufsetzenden Produktivitätsanalysen bedacht werden. Besonders moderne Investitionsgüter sind von einem hohen Neuerungstempo und entsprechend hohen Abgängen gekennzeichnet. Dies lässt erwarten, dass selbst relativ hohe Investitionen hinsichtlich der Digitalisierung und bei immateriellen Kapitalgütern nicht unbedingt entsprechend hohe Kapitalstockzuwächse zur Folge haben müssen.
Keywords: Produktivität; Kapital; Investitionen (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: F15 L16 L23 L65 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/254307/1/1801267081.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:iwktre:254307
DOI: 10.2373/1864-810X.22-02-01
Access Statistics for this article
More articles in IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (econstor@zbw-workspace.eu).