Regionale Verteilung der Niedrigqualifizierten in Deutschland
Wido Geis-Thöne
IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2024, vol. 51, issue 1, 75-95
Abstract:
In Deutschland konzentrieren sich die Niedrigqualifizierten sehr stark auf die städtischen Bereiche. So war der Anteil der Personen ohne Abschluss einer mindestens zweijährigen beruflichen oder hochschulischen Ausbildung an den 25- bis 64-Jährigen im Jahr 2019 in den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern mit 20,8 Prozent nahezu doppelt so hoch wie in den kleinen Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern mit 10,7 Prozent. Ein regionaler Schwerpunkt liegt dabei im Ruhrgebiet, wo die Raumordnungsregion Emscher-Lippe sogar auf einen Wert von 26,8 Prozent kommt. Hingegen sind die Anteile im Osten Deutschlands sehr niedrig. Sowohl das Stadt-Land-Gefälle als auch das West-Ost-Gefälle gehen vorwiegend auf Unterschiede bei der Zuwanderung zurück. Nur rund die Hälfte der Niedrigqualifizierten im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ist in Deutschland geboren. Im Ruhrgebiet kommt eine starke Zuwanderung Niedrigqualifizierter mit vielen im deutschen Bildungssystem gescheiterten Personen zusammen. Dabei bilden die betroffenen Personen insbesondere auch im Hinblick auf ihre Perspektiven am Arbeitsmarkt und gegebenenfalls bestehende Unterstützungsbedarfe keine homogene Gruppe. Besonders vulnerabel sind diejenigen, die neben dem fehlenden berufsqualifizierenden Abschluss zudem über keinen Schulabschluss verfügen. Bei ihnen sind die regionalen Unterschiede sogar noch größer. So ist ihr Anteil an der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung in den Großstädten mit 4,3 Prozent mehr als dreimal so hoch wie in den kleinen Gemeinden mit 1,4 Prozent.
Keywords: Hochschulbildung; Humankapital/Bildungsstand der Bevölkerung imerwerbsfähigen Alter; regionale Analysen (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: I23 J24 R10 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/295161/1/1888010657.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:iwktre:295161
DOI: 10.2373/1864-810X.24-01-10
Access Statistics for this article
More articles in IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().