Anti-Foreign-Bias in Deutschland: Eine verhaltensökonomische Analyse zur Relevanz beim Strukturwandel
Dominik Enste and
Benedict Lorbacher
IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2025, vol. 52, issue 2, 47-65
Abstract:
Während aus ökonomischer Perspektive immer wieder der gesamtgesellschaftliche Wohlstandsgewinn von Freihandel und Globalisierung betont wird, steigt die kritische Haltung gegenüber der Globalisierung und die Unterstützung protektionistischer Politik in vielen westlichen Ländern immer weiter an. Besonders der aus der Globalisierung resultierende Strukturwandel und der damit verbundene kurzfristige Verlust von Arbeitsplätzen führt immer wieder zu Kontroversen. Eine zentrale Rolle hierbei spielt das evolutionspsychologische Phänomen des sogenannten Parochialismus, als dessen wirtschaftliche Dimension der Anti-Foreign-Bias betrachtet werden kann. Damit ist die Bevorzugung und die Beschränkung des Altruismus auf die eigene Gruppe/Region/Nation gemeint. Im Fokus dieser Studie steht das Auftreten des AntiForeign-Bias in der deutschen Bevölkerung und Unterschiede zwischen Altersgruppen, den Bevölkerungsschichten und den einzelnen Bundesländern. Es zeigt sich, dass es teils signifikante Unterschiede der Häufigkeit und Intensität des Anti-Foreign-Bias zwischen verschiedenen demografischen und gesellschaftlichen Gruppen gibt. So ist zu beobachten, dass der Anti-Foreign-Bias bei Älteren deutlich stärker ausfällt als bei Jüngeren. Auch in der Arbeiterschicht und bei Personen mit Realschulabschluss ist der Anti-Foreign-Bias verstärkt zu beobachten. Wenige Unterschiede gibt es zwischen den Einkommensgruppen, während es zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede gibt - aber kein Ost-West-Gefälle.
Keywords: Verhaltensökonomie; Wirtschaftliche Auswirkungen der Globalisierung; Wirtschaftliche Entwicklung (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D03 F60 O10 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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DOI: 10.2373/1864-810X.25-02-03
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