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Reicht ein Ausgabenmoratorium zur Stabilisierung des Beitragssatzes zur Gesetzlichen Krankenversicherung? Eine kontrafaktische Simulation

Jochen Pimpertz

IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2025, vol. 52, issue 3, 23-40

Abstract: Seit fast einem Vierteljahrhundert steigen die GKV-Ausgaben pro Jahr um durchschnittlich 1 Prozentpunkt stärker als die beitragspflichtigen Einnahmen. Das gilt unabhängig davon, ob man die Aggregate betrachtet oder je Versicherten beziehungsweise je Mitglied rechnet. Setzt sich dieser Trend fort, sind weitere Beitragssatzerhöhungen unvermeidlich. Deshalb ist ein gesundheitspolitischer Strategiewechsel hin zu einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik dringend geboten. Dazu wird unter anderem ein Ausgabenmoratorium gefordert, mit dem das Ausgabenwachstum der GKV künftig auf die Entwicklung der beitragspflichtigen Einnahmen aller Versicherten begrenzt werden soll. Je Versicherten müssen dazu aber die Ausgaben schwächer steigen als die Grundlohnsumme insgesamt. Denn die GKV-Versichertengemeinschaft altert bereits in der laufenden Legislaturperiode signifikant. Eine kontrafaktische Simulation zeigt, dass die Grundlohnsumme in der laufenden Legislaturperiode zwar noch nicht mit dem steigenden Anteil an gesetzlich versicherten Rentnern schrumpfen wird. Ohne Reformen sorgt jedoch die wachsende Anzahl an Versicherten in den ausgabenintensiven höheren Altersklassen bereits bis zum Jahr 2028 für einen latenten Ausgabenanstieg. Um diesen Einfluss auf die Ausgabenentstehung neutralisieren zu können, ist es notwendig, dass die Ausgaben pro Kopf jährlich um einen Abschlag von 0,4 Prozentpunkten hinter der Wachstumsrate der beitragspflichtigen Einnahmen zurückbleiben.

Keywords: Gesetzliche Krankenversicherung; Gesundheitspolitik (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: H51 I18 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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DOI: 10.2373/1864-810X.25-03-02

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Page updated 2025-12-24
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