Sinkender Rohölpreis stärkt Konjunktur
Roland Döhrn,
György Barabas,
Angela Fuest,
Heinz Gebhardt (),
Philipp an de Meulen,
Martin Micheli,
Svetlana Rujin,
Torsten Schmidt and
Lina Zwick
RWI Konjunkturberichte, 2014, vol. 65, issue 4, 5-16
Abstract:
Die deutsche Konjunktur verlor im Sommerhalbjahr merklich an Kraft und die Aussichten stellten sich bisher auch wenig günstig dar. Allerdings dürften von dem inzwischen deutlichen Rückgang des Rohölpreises spürbare Impulse für die Konjunktur im kommenden Jahr ausgehen. So reduziert ein um 25 $/b niedrigerer Rohölpreis die Importrechnung Deutschlands für sich genommen um 14 Mrd. €, also um knapp 0,5% des BIP. Begünstigt werden insbesondere die privaten Konsumausgaben. Da der niedrigere Ölpreis die Konjunktur in anderen Öl importierenden Ländern ebenfalls anregt, dürften auch die Exporte lebhafter zunehmen. Mit steigender Kapazitätsauslastung dürften dann die Unternehmen auch mehr investieren. Alles in allem prognostizieren wir für 2014 und für 2015 eine Zunahme des BIP um 1,5%. Von dem Anstieg im kommenden Jahr dürften etwa 0,4%-Punkte direkt oder indirekt auf die stark rückläufigen Rohölpreise zurückzuführen sein. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich wohl trotz der Belastungen durch die Einführung des flächendeckenden Mindestlohns weiter verbessern. Aufgrund der niedrigen Ölpreise bleibt die Inflation mit 0,9% (2014) bzw. 1,0% (2015) wohl moderat. Der Staatshaushalt wird im kommenden Jahr voraussichtlich zwar erneut einen Überschuss aufweisen, aber einen geringen als 2014, da die Ausgaben der Sozialversicherungen steigen.
Date: 2014
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