Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland: Moderates Wachstum der Weltwirtschaft, starke regionale Unterschiede
Boris Blagov,
Daniela Grozea-Helmenstein,
Florian Kirsch and
Klaus Weyerstrass
RWI Konjunkturberichte, 2023, vol. 74, issue 4, 5-29
Abstract:
Die Weltwirtschaft wächst derzeit nur mit einem moderaten Tempo. Gleichzeitig gibt es deutliche regionale Unterschiede. Während die USA bislang ein kräftiges Wachstum der Wirtschaftsleistung verzeichneten, ist die Konjunktur in Europa schwach und die Dynamik der chinesischen Wirtschaft bleibt, nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Probleme im Immobiliensektor, nur gebremst. Der Welthandel entwickelt sich ebenfalls schwach. Die Inflation ist in den meisten Volkwirtschaften bereits deutlich zurückgegangen. Hieran hatte die Entwicklung der Energiepreise einen wesentlichen Anteil, aber auch die Kerninflation ist inzwischen vielerorts gesunken. Die Folgen des Kaufkraftverlusts aufgrund der Preissteigerungen sowie die Auswirkungen der kräftigen Zinsanhebungen dürften jedoch zunächst den privaten Konsum noch weiterhin bremsen und die Investitionstätigkeit dämpfen, bevor die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder stärker Tritt fasst. Nachdem das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr voraussichtlich 2,8% betragen wird, dürfte es im kommenden Jahr mit lediglich 2,3% nochmals geringer ausfallen. Für das Jahr 2025 ist mit 2,7% dann wieder ein etwas stärkeres Wachstum zu erwarten. Die Inflation dürfte schrittweise weiter zurückgehen und im gewichteten Durchschnitt der betrachteten Länder nach 4,7% im laufenden Jahr in den Jahren 2024 und 2025 noch 3,3% bzw. 2,8% betragen. Zu den zahlreichen Risiken, denen die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft aus-gesetzt ist, zählen nicht zuletzt die Auswirkungen geopolitischer Konflikte. Diese führen zu einer anhaltenden Unsicherheit und könnten sich etwa stärker auf Energie-preise und Handelsströme auswirken. Unerwartete Anstiege der Energiepreise könnten ein Grund dafür sein, dass der Disinflationsprozess langsamer verläuft und die Geldpolitik länger restriktiv agieren müsste als in der Prognose angenommen. Dies würde die Konjunktur stärker dämpfen und Risiken für die Finanzstabilität und Schuldentragfähigkeit bergen.
Date: 2023
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