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Sommer 2024: Weiterhin kein konjunktureller Aufschwung in Sicht

Torsten C. Schmidt, Niklas Benner, Boris Blagov, Maximilian Dirks, Daniela Grozea-Helmenstein, Niklas Isaak, Robin Jessen, Florian Kirsch, Stefan Kotz, Clara Krause, Philip Schacht-Picozzi and Klaus Weyerstrass

RWI Konjunkturberichte, 2024, vol. 75, issue 3, 5-38

Abstract: Die deutsche Wirtschaft stagniert seit Ende des Jahres 2022. Die Erwartung, dass mit dem Auslaufen des Energiepreisschocks aus jenem Sommer eine Erholung einsetzt, hat sich bisher nicht erfüllt. Dabei haben sich einige Rahmenbedingungen inzwischen spürbar verbessert. Die Inflation hat deutlich nachgelassen, die real verfügbaren Einkommen steigen inzwischen kräftig und die EZB hat die Zinsen ein erstes Mal gesenkt und weitere Senkungen in Aussicht gestellt. Dennoch hat die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bisher keinen Schwung entfaltet. Nach der Ausweitung der Produktion im ersten Quartal ergab sich ein erneuter Rücksetzer. Dazu trug bei, dass die Exporte wenig Dynamik aufweisen. Das Expansionstempo bleibt derzeit hinter dem des Welthandels zurück. Die deutschen Unternehmen verlieren dadurch Weltmarktanteile. Dies dürfte auch ein Grund dafür sein, dass sich die deutschen Unternehmen mit Investitionen zurückhalten. Allerdings lässt sich der kräftige Rückgang der Investitionsnachfrage im zweiten Quartal nicht allein damit erklären. Vielmehr dürften binnenwirtschaftliche Faktoren ebenfalls eine erhebliche Rolle spielen. Dazu zählen die Nachwirkungen des starken Anstiegs der Unsicherheit zu Beginn dieses Jahres. Die Unternehmen warten nach wie vor auf zielführende Weichenstellungen, die geeignet sind, die angestrebten Transformationsziele, insbesondere beim Energiesystem, mit dem Ziel der Bereitstellung eines attraktiven Wirtschaftsstandorts zu versöhnen. Da diese Belastungen fortbestehen dürfte das BIP auch in der zweiten Jahreshälfte weitgehend stagnieren. Erst ab dem kommenden Jahr ist damit zu rechnen, dass die Exporte wieder etwas an Schwung gewinnen. Dies dürfte dann auch die Ausrüstungsinvestitionen etwas beleben. Die Belebung der Binnenwirtschaft wird wesentlich von der privaten Konsumnachfrage bestimmt. Die weiterhin steigenden Realeinkommen dürften nach und nach zu einer steigenden Konsumnachfrage führen. Für den Jahresdurchschnitt 2024 ist zu erwarten, dass das BIP um 0,1% ausgeweitet wird. Im Jahr 2025 wird das BIP wohl um 0,9% und im Jahr 2026 um 1,4% steigen.

Date: 2024
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