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Typische Herausforderungen aus westlicher Perspektive

Ahmed Hussein
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Ahmed Hussein: Arabia InterCulture

Chapter 3 in Die arabische Welt verstehen, 2022, pp 101-129 from Springer

Abstract: Zusammenfassung Mein erstes Training habe ich 2005 mit einer Gruppe von vier deutschen Auslandsmitarbeitern in der Sanitärbranche durchgeführt. Es ging um ein Projekt in Ägypten. Jeder Teilnehmer berichtete von seinen bisherigen Erfahrungen und schätzte ein, wie die Zusammenarbeit mit den ägyptischen Projektpartnern zu bewerten war. Es gab Kommunikationsschwierigkeiten, zeitliche Vorgaben wurden nicht eingehalten, die Qualität der Arbeit war aus deutscher Sicht nicht ausreichend und man machte sich Sorgen, ob die Produktion rechtzeitig stattfinden konnte wie geplant. Mittlerweile und nach 13 Jahren Zusammenarbeit mit über 10.000 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Branchen, Positionen und Aufgaben im In- und Ausland hören sich derartige Erfahrungsberichte für mich an wie ein Déjà-vu. Die Zusammenfassung der Vorabfragen, die ich vor den Trainings zur Verfügung stelle, ergibt meistens ein fast identisches Bild. Es gibt gewisse Schwierigkeiten aus Sicht der deutschsprachigen Teilnehmenden (sie sind aber nicht allein, da 20–25 % der Befragten aus anderen westlichen Ländern stammen) bei den Themenfeldern Kommunikation, Zeitverständnis und Koordination der Arbeit. Ein Feedback aus der anderen Perspektive zu diesen Themen wäre sehr lehrreich. Ich habe arabische Teilnehmende in Kairo, Casablanca, Amman, Dubai und Riad zu diesen Problembereichen befragt. Der größte Teil der arabischen Teilnehmenden zeigt ein absolutes Verständnis für diese negativen Erfahrungen, weil sie selber damit zu kämpfen haben. „Das ist keine westliche Arroganz oder imperialistische Vereinnahmung“, sagen die meisten arabischen Teilnehmenden. Weiter gibt es Kommentare wie „Das ist absolut normal, eine produktive, effiziente und tolle Arbeitsleistung in Deutschland und in der westlichen Welt zu erzielen, denn alles läuft dort strukturiert, gut geplant und nach Regeln und Gesetzen, die für alle gelten. Bei uns ist es fast das Gegenteil. Wir müssen ständig improvisieren und gut mit der Zeit wirtschaften, damit alle parallel laufenden Projekte bedient werden können“.

Date: 2022
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DOI: 10.1007/978-3-658-26409-3_3

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