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Religiöse Orientierungen

Alexander Thomas

Chapter 15 in Interkulturelle Handlungskompetenz, 2021, pp 235-246 from Springer

Abstract: Zusammenfassung Während von außen betrachtet für viele Menschen aus anderen Kulturen Europa und besonders Deutschland vom Christentum geprägt ist und Deutschland für sie als Zentrum der Glaubensspaltung in Katholizismus und Protestantismus bekannt ist, sind hierzulande Glaube und Religion kein Thema des öffentlichen Diskurses mehr, sondern intime Privatsache jedes Einzelnen. Über Sex, ein Thema, das in vielen Kulturen mit Tabus belegt ist, unterhält man sich offener und ungehemmter als über eigene religiöse Orientierungen und Standpunkte. Das gilt, von den theologischen Fakultäten deutscher Hochschulen abgesehen, auch für die Wissenschaften und deren Vertreter. So blickt beispielsweise die Religionspsychologie als Teilgebiet der Angewandten Psychologie auf eine über 100 Jahre lange Tradition zurück, doch spielt sie eher in Verbindung mit der Pastoraltheologie eine Rolle, nicht aber in der Psychologie. So findet sich in Deutschland kein einziger Lehrstuhl zu Religionspsychologie und in den meisten Lehrbüchern der Psychologie taucht der Begrif Religion oder religiöse Orientierung nicht einmal im Stichwortverzeichnis auf. In den Bereichen Wirtschaft, Recht und Politik wird zwar viel über Ethik und Moral, gute Unternehmens- und Staatsführung (Good Government) etc. diskutiert, selten aber über die ihnen zugrunde liegenden christlich-religiösen Wurzeln. In der kulturvergleichenden und interkulturellen Forschung ebenso wie in der einschlägigen internationalen Trainingsliteratur wird der Begriff Religion überhaupt nicht erwähnt und noch weniger als relevantes Thema behandelt. Dabei sind religiöse Orientierungen immer und überall auf der Welt Teil der Kultur und damit ein Teil der spezifischen kulturellen Orientierungssysteme, die das Wahrnehmen, Denken, Empfinden und Handeln der Menschen bestimmen. Eine Ausnahme bildet die drei Bände umfassende Publikation „Kulturvergleichende Psychologie“ in der Reihe „Enzyklopädie der Psychologie“ (Trommsdorff und Kornadt 2007), die im Band 1 „Theorien und Methoden der kulturvergleichenden Psychologie“ einen Beitrag „Zur kulturpsychologischen Relevanz von Religionen und Weltanschauungen“ und zu „Religiosität und Spiritualität im Kulturvergleich“ (Bucher et al. 2007; Chakkarath 2007) enthält.

Date: 2021
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DOI: 10.1007/978-3-658-34103-9_15

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