Ethik in Zeiten von Corona
Detlef Pietsch
Chapter 8 in Unsere Wirtschaft ethisch überdenken, 2022, pp 267-299 from Springer
Abstract:
Zusammenfassung Die Corona-Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wo bei uns in Deutschland, aber auch weltweit dringender Handlungsbedarf existiert. Wir haben gesehen wie die Digitalisierung als Brandbeschleuniger gewirkt hat und wo die Schwachstellen einer zunehmend online ausgerichteten Welt liegen: Schulen, Universitäten, aber auch zum Teil Unternehmen waren sehr stark gefordert, sämtliche Unterrichtseinheiten und Meetings virtuell stattfinden zu lassen. Es funktionierte mehr oder weniger gut. Dabei konnten nicht alle ins Homeoffice gehen, nicht alle Schülerinnen und Schüler und Studierende hatten zu Hause die notwendige Infrastruktur vorhanden. Die Ungleichheit der Bildungsanstrengung wurde dadurch weiter erhöht. Gleichzeitig hat der weitgehende Verzicht auf (Geschäfts-)Reisen und Pendelfahrten zum Büro gezeigt, wie viel ökologischen Potenzial dort noch vorhanden ist. Zwar wurde die Globalisierung durch die zum Teil Re-Nationalisierung der Lieferketten zurückgedreht, dennoch bleiben die Herausforderungen einer fairen und allen Menschen dienenden Globalisierung weiterhin bestehen. Ermutigend waren die Zeichen der Solidarität der Bevölkerung untereinander: Die Jüngeren haben auf die Älteren geachtet und die Ältesten wurden zuerst immunisiert. Künftig wird auch ökonomisch die stärkere Rolle des Staates zu diskutieren sein, nicht nur in Form von Staatsinterventionen oder der Finanzierung von Kurzarbeit. Wir müssen ferner stärker den Berufsgruppen Wertschätzung und Respekt gegenüberbringen, die uns aus der Pandemie geholfen haben: Pflegerinnen und Pfleger, Paketdienstleister und viele mehr. Wir müssen sie auch anständig bezahlen. Schließlich müssen wir darauf achten, dass wir der nachfolgenden Generation keinen Schuldenberg hinterlassen. So notwendig die Stützung der Wirtschaft in den Zeiten der Pandemie war, so wichtig ist es jetzt auch, die „schwarze Null“ wieder herzustellen und unseren Kindern und Enkeln eine schuldenfreie Republik zu hinterlassen.
Date: 2022
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DOI: 10.1007/978-3-658-37977-3_8
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