Einleitung
Günter Bauer
Chapter Kapitel 1 in Industriegeschichte Erdölbergwerke, 2025, pp 1-4 from Springer
Abstract:
Zusammenfassung Die bergmännische Gewinnung von Erdöl zeigt eine lange historische Entwicklung. Bereits früheste Fundstücke aus der Antike weisen auf die Ausbeutung der über Tage austretenden Erdölschichten mit Tonschöpfkrügen hin. Erst viel später wurden auch Grubenbaue zur Verfolgung der Lagerstätte in die Tiefe erstellt, aus denen sich langfristig Erdölbergwerke (kurz: EÖBW) entwickelten. Das Gewinnungsprinzip für fließfähiges Erdöl im EÖBW wird als Schwerkraftdrainage (SKD) definiert, welches in der Tiefe einen bergmännischen Grubenbau als Zugang erfordert. Somit ist der mechanische Abbau von festem Erdöl (z.B. Asphalt) nicht Gegenstand der Betrachtung. Auf Basis der hier relevanten Festlegung des Autors mit der Kurzformel „EÖBW = SKD + bergmännischer Grubenbau“ wird die über Jahrhunderte andauernde Genese verdeutlicht, die von der primitiven Erdölsickergrube zum hochmodernen EÖBW reicht. Dabei wurde das EÖBW häufig als Nachlese der bereits von über Tage vorentölten Lagerstätte mit damals nur konventioneller Tiefbohrtechnik (ohne Zusatzmaßnahmen) eingesetzt. Mit dem EÖBW konnten Restöllagerstätten zu über 50 % zusätzlich und somit nachhaltig entölt werden. Insbesondere in Kriegszeiten des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das EÖBW zum Großbetrieb. Auch in Zeiten der späteren Ölpreiskrisen der 1970-er Jahren konnte das moderne EÖBW mit verkleinertem Grubengebäude und längeren Grubenbohrungen entwickelt werden, wobei längerfristig hohe Rohölpreise am Weltmakrt als die entscheidende Randbedingung für EÖBW-Wirtschaftlichkeit vorliegen mussten. Danach nahm die Bedeutung des EÖBWs ab, weshalb um 2018 die weltweit letzten Betriebe geschlossen wurden; das EÖBW ist nunmehr Industriegeschichte. In diesem Buch wird zunächst die Theorie (Teil I) für das ältere und das moderne EÖBW gegenüberstellend entwickelt. Im Ergebnis wird eine neuartige Grundlagenermittlung erhalten, um die hochkomplexen Wechselwirkungen von bergmännischer Erdölgewinnung in einer hochgefährlichen Lagerstätte im Hinblick auf eine wirtschaftliche Unternehmung und deren Risiken zu verdeutlichen. Anschließend wird die Praxis der EÖBWe (Teil II) dokumentiert. Hierzu erfolgt eine Beschreibung möglichst aller älteren und modernen EÖBWe (Recherchestand 2022) auf Basis einer Einheitsgliederung. Diese Dokumentation wird abschließend ergänzt durch interessante Inhalte aus Projektstudien zur Verdeutlichung von Entwicklungstendenzen. Im den anschließenden Übersichten (Teil III) werden alle vom Autor recherchierten EÖBWe in einer Weltkarte und einer anschließenden Auflistung in der Struktur von Kontinenten und Staatsgebieten zur Verdeutlichung der weltweiten Verbreitung aufgezeigt. Daran schließt sich das EÖBW-spezifische Literaturverzeichnis und der Anhang mit ergänzenden EÖBW-Informationen an.
Date: 2025
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DOI: 10.1007/978-3-658-44546-1_1
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