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Die Ursachen der Konzentration

Josef Gruntzel
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Josef Gruntzel: Hochschule für Welthandel in Wien

Chapter 4 in Die Wirtschaftliche Konzentration, 1928, pp 8-12 from Springer

Abstract: Zusammenfassung Das moderne Wirtschaftsleben stellt uns vor einen scheinbaren Widerspruch. Auf der einen Seite steht die industrielle Entwicklung Die Ursachen der Konzentration im Zeichen der Spezialisierung, auf der anderen Seite ertönt immer lauter der Ruf nach Konzentration. In Wahrheit ist eine dieser Erscheinungen durch die andere bedingt. Die bekannten Vorteile der beruflichen und technischen Arbeitsteilung setzen einen entsprechend großen Umsatz des Erzeugnisses voraus, denn die Einstellung einer Maschine, welche die immer teurere Handarbeit erspart, wird erst rentabel, wenn die in der Maschine steckende vorgetane Arbeit geringer ist als die ersparte Handarbeit. Wenn an einer Ware bei Handarbeit zwanzig Geldeinheiten Lohn und bei Maschinenarbeit nur fünfzehn Geldeinheiten Lohn haften, der Anschaffungspreis der Maschine aber 50 000 Geldeinheiten beträgt, so beginnt die Rentabilität erst bei einem Umsatz von mindestens 10 000 Stück der fertigen Ware. Deshalb hat auch nicht der technische Erfindungsgeist den Anstoß zur Entstehung der modernen Fabriksindustrie gegeben, sondern die Verdichtung der Bevölkerung und die Ausgleichung ihres Bedarfes durch den Verkehr. Für den Großbetrieb erhöht sich die Rentabilität schon bei gleichbleibenden Kosten, um so mehr natürlich bei den durch Arbeitsteilung sinkenden Kosten durch steigenden Umsatz sehr rasch. In jedem Unternehmen gibt es gleichbleibende Kosten (Verzinsung und Abschreibung des Anlagekapitals, Miete, Licht und Beheizung, allgemeine Personalauslagen usw.) und veränderliche (Material und Lohn). Nehmen wir an, eine Fabrik habe bei einem Umsatz in fertiger Ware von 100 Millionen Geldeinheiten 20 Millionen gleichbleibende und 70 Millionen veränderliche Kosten und 10 Millionen Gewinn, so wird sich bei einer Verdoppelung des Umsatzes auf 200 Millionen bei gleichbleibenden Kosten von 20 und veränderlichen von 140 Millionen der Gewinn auf 40 Millionen stellen, also vervierfachen bei denselben Kosten und demselben Gewinnzuschlag für die Produkteinheit.

Date: 1928
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DOI: 10.1007/978-3-7091-5922-4_4

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