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Gewaltfreier Sozialismus: Marx und Gandhi im Dialog

Anjan Chakrabarti and Anup Dhar ()
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Anjan Chakrabarti: Fachbereich Wirtschaft, Universität Kalkutta
Anup Dhar: Fakultät für Liberale Studien und Zentrum für Entwicklungspraxis, Ambedkar-Universität Delhi

A chapter in "Das Kapital“ im Osten, 2024, pp 223-251 from Springer

Abstract: Zusammenfassung Was passiert, wenn ein Denker und Praktiker der transformativen Politik behauptet, den Sozialismus aus einer Perspektive zu denken und zu praktizieren, die aus den Ressourcen des Ostens schöpft? Wir zeigen, wie Gandhi versucht, eine indische Version des gewaltfreien Sozialismus zu entwickeln, die mit dem Marx’schen Grundprinzip des Kommunismus übereinstimmt: „Jedem nach seinen Bedürfnissen, jedem nach seinen Fähigkeiten“. Sein Rahmenwerk stellt jeden Anspruch auf Gewalt als notwendige Bedingung für die Praxis des Sozialismus infrage. Er versucht, den Kapitalismus zu beenden, ohne dem „kapitalistischen Subjekt“ ein Ende zu setzen. Dieser Dialog zwischen Gandhi und Marx’ Kapital über den Sozialismus gewinnt an Fahrt, wenn wir die dem gewaltlosen Sozialismus zugrundeliegende Begriffskontur – Arbeit, Kapital, Kapitalist, Kapitalismus, Eigentum, Industrialisierung – auspacken, um sie mit dem grundlegenden Punkt der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie, der in seinem Buch Das Kapital im Vordergrund steht, in Einklang zu bringen – den Modalitäten der Aneignung von Überschussarbeit und ihrer spezifischen Form in der (kapitalistischen) Ausbeutung. Unsere Analyse zeigt, dass Gandhis Beharren auf einer gewaltfreien Beziehung zum „kapitalistischen Subjekt“, selbst wenn der Kapitalismus angeblich am Absterben ist, im Hinblick auf seinen eigenen Rahmen inkonsequent ist, wenn er mit Überschuss und Ausbeutung konfrontiert wird. Ebenso wird jede Marx’sche Behauptung, dass der Sozialismus notwendigerweise materielle Entwicklung und Überfluss verkörpert und durch Klassengewalt erreicht werden muss, von Gandhi problematisiert. Diese Einsichten eröffnen dann die Möglichkeit eines weiteren Austauschs über postkapitalistische Zukünfte.

Keywords: Entfremdung; Nicht-Besitz; Brotarbeit; Treuhandschaft; Klasse; Ausbeutung (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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DOI: 10.1007/978-981-19-9474-6_12

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