EconPapers    
Economics at your fingertips  
 

Klassifizierung von Geldsystemen - Methodologische Überlegungen zu einer transparadigmatischen Facettenklassifikation sowie ihrem pluralökonomischen Modellierungspotenzial bezüglich Geldfunktionen und Geldsteuerung

Christoph Freydorf

in EconStor Theses from ZBW - Leibniz Information Centre for Economics

Abstract: Wie ließe sich die große Vielfalt an funktionalen Geldsystemen systematisch erfassen und übersichtlich darstellen? Und, weil viele monetäre Wirkungsweisen umstritten sind, konkreter: Wie müsste eine grundlegende Wissensordnung zu Geldsystemen aufgebaut sein, damit sie für die untereinander inkompatiblen Geldtheorien aus verschiedenen ökonomischen Paradigmen übergreifend anschlussfähig wäre? Ließe sich auf solch einer Basis die Bandbreite modellieren, welche Kompromisse von Geldfunktionen mittels welcher Geldsteuerungskreisläufe erreicht werden könnten? Diese und weitere Fragen stecken den Rahmen eines umfassenden Forschungsprogramms im Bereich der monetären Ökonomik ab und bilden die Grundmotivation für die vorliegende Arbeit. Anhand einer Bestandsaufnahme von Wissensordnungen zu Geldsystemen aus verschiedenen ökonomischen Forschungsbereichen werden zunächst ihre bewährten Prinzipien und substanziellen Limitationen identifiziert. Daraus werden Kriterien für eine transparadigmatische Geldklassifikation abgeleitet. Auf dieser Basis wird eine systematische Facettenklassifizierungsmethodik synthetisiert und diese inhaltlich zu Geldfunktionen sowie zur Geldsteuerung ausgeführt. Anhand des entstehenden Netzwerks thematischer Facette-Focus-Relationen werden exemplarisch zwei idealtypische Geldsystemtypen (Goldmünzen und Kreditscheine) sowie ein konkretes Geldsystem (Bitcoin) klassiert. Weiterhin wird am Beispiel des Euro aufgezeigt, dass die meisten heutigen Geldsysteme Mischgelder sind, die zunächst in ihre Einzelgelder differenziert werden müssen, bevor diese dann methodisch aussagekräftig klassifiziert werden können. Für die entwickelte Klassifizierungsmethodik wird ihr postklassifikatorisches Anwendungspotenzial skizziert, vor allem für die geldtheoretische Modellierung der Gestaltungs- und Steuerungsoptionen funktionaler Geldsysteme. Um für die Ausgestaltung von Geldsystemen als normative Zielstellungen gesetzt werden zu können, müssen Geldfunktionen sowie die Kompromisse zwischen ihnen präzise bestimmbar sein. Als Voraussetzung dafür erweisen sich die Differenzierung der drei etablierten Geldfunktionen in jeweils mehrere Teilfunktionen sowie die Herausarbeitung ihrer jeweiligen Idealbedingungen und gegenseitigen Zielkonflikte. Die resultierende Klassifizierungsmethodik verspricht, eine Klassierung der vollständigen Bandbreite an funktionalen Geldsystemen mit ihren jeweiligen Geldsteuerungsoptionen und potenziellen Geldfunktionskompromissen zu ermöglichen.

Keywords: Geld; Geldsystem; Klassifikation; Geldfunktionen; Geldsteuerung; Geldarten; Plurale Ökonomik; Heterodox; Methodologie; Informationswissenschaften; Monetäre Ökonomik; Geldpolitik (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: B19 B29 B41 B50 E42 E50 P51 Y40 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
References: View references in EconPapers View complete reference list from CitEc
Citations:

Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/250899/1/F ... dsysteme_A4Cover.pdf (application/pdf)

Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.

Export reference: BibTeX RIS (EndNote, ProCite, RefMan) HTML/Text

Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:esthes:250899

Access Statistics for this book

More books in EconStor Theses from ZBW - Leibniz Information Centre for Economics Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().

 
Page updated 2025-03-20
Handle: RePEc:zbw:esthes:250899