Relevante Kosten und Preise bei IP-Interkonnektion durch Peering: Kurzgutachten für Init7
Relevant costs and prices for IP-Interconnection by peering: Expert opinion for Init7
Karl-Heinz Neumann,
Thomas Plückebaum and
Fabian Eltges
in Study Series from WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH
Abstract:
ComCom hat Swisscom aufgrund seiner Marktbeherrschung zu kostenorientierter Zusammenschaltung mit Init7 verpflichtet und diese im Dezember 2024 als Settlement Free Peering festgelegt. In der Entscheidung wird auch auf ein Gutachten der WIK-Consult Bezug genommen, das Init7 dem Regulierer BAKOM im Rahmen eines Entgeltverfahren zum Peering vorgelegt hatte. Darin wurde abgeleitet, dass die Long run incremental cost des peering (LRIC) zwischen Init 7 und Swisscom Null sind. In diesem Gutachten hat WIK-Consult abgeleitet und festgestellt, dass die Long Run Incremental Cost des Peering mit Init7 (und anderen ISPs) im Netz der Swisscom Null sind. Es fallen im Netz der Swisscom jenseits der Kosten an der Interkonnektionsschnittstelle keine dem Peering zuzurechnenden Kosten an. Die Kosten des Peering beschränken sich für die Peering-Partner auf die Zuführung, Kollokation und Ports an der Peering-Schnittstelle. Diese Kosten sind auf beiden Seiten (annähernd) gleich und sind den Peering-Partnern jeweils direkt zurechenbar. Sie werden daher marktüblich jeweils von beiden Seiten selbst getragen. Die über das Peering ausgetauschten Datenströme sind von den Endnutzern, insbesondere den Endnutzern der Swisscom initialisiert und nachgefragt. Die relevanten Kosten sind daher verursachungsgerecht diesen Endkunden und ihrer Nachfrage zuzurechnen und sind mit den Entgelten für ihren Internetanschluss abgegolten. Dies gilt unabhängig davon, ob die Peering-Datenströme zwischen den beiden Netzen symmetrisch oder asymmetrisch sind. Paid Peering hatte Swisscom nur aufgrund seiner marktbeherrschenden Stellung durchsetzen können. Transit stellt für Init7 keine relevante Produktalternative zu Peering dar, denn damit wären Qualitätsverschlechterungen eingetreten, die zu Kundenverlusten geführt hätten. Die Maßnahmen der Swisscom in Form von Kapazitätsverknappung und anderen Qualitätsverschlechterungen an der Peering-Schnittstelle haben Init7 wettbewerblich geschädigt. ComCom hat Swisscom mit der Verfügung vom Dezember 2024 zu Zero-Settlement-Peering mit Init7 als kostenorientiertem Preis verpflichtet und ist dabei der Argumentation des WIK-Consult Gutachtens gefolgt. Des weiteren wird Swisscom zu kooperativen Upgrades der Zusammenschaltungskapazität verpflichtet, sobald 50% der Nennkapazität ausgelastet ist.
Keywords: Internet; Netzinfrastruktur; Telekommunikationspreis; Netzregulierung; Netzwerkökonomik; Schweiz (search for similar items in EconPapers)
Date: 2020
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/325324/1/1933186569.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:wikstu:325324
Access Statistics for this book
More books in Study Series from WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().