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Machbarkeitsstudie und Ableitung von Forschungsfragen zu Bedeutung, Inanspruchnahme und Verteilungswirkungen von gesellschaftlich notwendigen Dienstleistungen. Endbericht

Holger Bonin (), Sebastian Camarero Garcia, Max Lay, Vivien Liu, Carina Neisser, Margard Ody, Lukas Riedel, Holger Stichnoth, Martin Ungerer and Nils Wehrhöfer

in ZEW Expertises from ZEW - Leibniz Centre for European Economic Research

Abstract: [Einleitung] Im Zentrum von Verteilungsdebatten stehen meist monetäre Größen, wie insbesondere die Höhe und Struktur von Einkommen und Vermögen nach Steuern und Transfers. Aber auch die kostenfreie oder vergünstigte Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen durch die öffentliche Hand hat einen beträchtlichen Einfluss auf das Niveau und die Verteilung von Wohlstand. Wie Verbist et al. (2012: 9) in einem Vergleich von 34 OECD-Ländern zeigen, machten Dienstleistungen der öffentlichen Hand Mitte der 2000er Jahre im Durchschnitt 13% des Bruttoinlandsprodukts aus und damit leicht mehr als die Geldleistungen mit 11%. Die Diskussion um die Verteilungswirkungen der Dienstleistungen der öffentlichen Hand bzw. der „gesellschaftlich notwendigen“ Dienstleistungen wurde von den 1960ern bis zu den frühen 1980er Jahren intensiv geführt.1 Ab Mitte der 1970er Jahre wurden mehrere empirische Analysen durchgeführt (u.a. Smeeding 1975, Henke 1975, Kistler 1975, Hanusch 1976, Pommerehne 1976, Skarpelis-Sperk 1978, Asam 1978, Hanusch et al. 1982). Nach längerer Pause steigt seit Mitte der 2000er Jahre in der Wissenschaft das Interesse an den Verteilungswirkungen der durch die öffentliche Hand bereitgestellten Dienstleistungen wieder. Dennoch ist die Einkommensverteilung unter Berücksichtigung dieser Dienstleistungen nach wie vor weit weniger erforscht als die reine Verteilung der verfügbaren Einkommen. Aufgabe dieser Expertise ist eine Bestandsaufnahme des aktuellen Forschungsstands zur Inanspruchnahme und den Verteilungswirkungen gesellschaftlich notwendiger Dienstleistungen und, darauf aufbauend, das Aufzeigen von Forschungsbedarfen. Die Expertise soll zur Diskussion um eine erweiterte Wohlstandsmessung beitragen, etwa im Hinblick auf den Sechsten Armuts- und Reichtumsbericht. Die Expertise gliedert sich wie folgt: In Kapitel 2 werden zunächst die Begriffe für durch die öffentliche Hand erbrachte Dienstleistungen voneinander abgegrenzt. Kapitel 3 gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu den Verteilungswirkungen dieser Dienstleistungen. Nach einer Beschreibung des methodischen Vorgehens werden die zentralen empirischen Ergebnisse vorgestellt. In Kapitel 4 werden Forschungsfragen abgeleitet und Ansätze zu ihrer Beantwortung empfohlen. Kapitel 5 schließt mit einer Zusammenfassung.

Date: 2018
Note: Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. - Endbericht, Juni 2018.
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