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Abschlussbericht der Kommission "Sicherheit im Wandel": Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten stürmischer Veränderungen

Ralf Fücks, Edgar Grande, Heinz Bude, Gunter Czisch, Armin Grunwald, Rita Haverkamp, Joachim Möller, Armin Nassehi, Claudia Neu, Boris Palmer, Anne Sliwka, Hans Jörg Stotz, Achim Wambach and Roman Zitzelsberger

in ZEW Expertises from ZEW - Leibniz Centre for European Economic Research

Abstract: Weshalb "Sicherheit im Wandel"? Wir leben in einer Periode fundamentaler Veränderungen, die gleichzeitig und in hohem Tempo ablaufen. Sie verändern unsere Gesellschaften von Grund auf und stellen die Politik vor Herausforderungen, für die nur sehr bedingt auf historische Erfahrungen zurückgegriffen werden kann. Dazu zählen: * die Globalisierung der Wirtschaft * die digitale Revolution * die globale Migration * der demografische Wandel * die Revolution der Geschlechter- und Familienbeziehungen * der Klimawandel als Symptom der ökologischen Krise. - Jedes dieser Phänomene ist schon für sich eine große Gestaltungsaufgabe. Sie verstärken sich gegenseitig, wie etwa Klimawandel und Migration oder digitale Revolution und Globalisierung. Wenn wir diese Herausforderungen klug angehen, bieten sie Chancen für eine bessere Zukunft. Zugleich bergen sie das Potenzial erheblicher sozialer und politischer Turbulenzen. Permanenter Wandel ist ein Wesensmerkmal der Moderne. Arbeitswelt und Lebenswelt sind in ständiger Veränderung, überkommene Bindungen und Gewissheiten lösen sich auf, das Neue verdrängt das Alte. Diese Dynamik hat sich seit dem Ende der bipolaren Welt und dem Eintritt in eine neue Phase der Globalisierung noch verstärkt. Die letzten 30 Jahre waren eine Periode beschleunigter Diskontinuität. Das gilt für Ökonomie, Technik, Kultur ebenso wie für die persönlichen Biografien. Das wieder stärker werdende Bedürfnis nach Sicherheit, Beständigkeit und Zugehörigkeit ist das Echo auf diesen Prozess. Es braucht offenkundig einen gewissen "Sicherheitskorridor", um sich auf das Risiko von Veränderungen einzulassen. Nur wer sich halbwegs sicher fühlt, wird in Globalisierung und digitaler Revolution eher eine Chance als eine Bedrohung sehen. Sicherheit ist für die Kommission kein Selbstzweck. Ein grundständiges Maß an Sicherheit ist Bedingung für die freie Entfaltung eines jeden. Die "Freiheit von Furcht" ist die Mutter aller Freiheit. Ausgangspunkt der Kommission war deshalb die Frage, welche Rückversicherungen unsere plurale Gesellschaft braucht, um technischen, sozialen und kulturellen Veränderungen selbstbewusst statt ängstlich zu begegnen.

Date: 2019
Note: Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.
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Page updated 2025-03-22
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