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Banking Crises in Transition Countries - Theory and Empirical Evidence: The Case of Russia

Ulrich Thiessen

No 193, Discussion Papers of DIW Berlin from DIW Berlin, German Institute for Economic Research

Abstract: This paper assesses the causes and costs of the Russian banking crisis, the lending behavior of Russian banks, and it evaluates the authorities' response to the crisis. There appears to be evidence for conservative lending behavior on the part of Russian banks. The paper also searches for ways to promote financial development in Russia. It is argued that there may not be an alternative to systematic improvement of the legal and regulatory framework and its enforcement. It is also argued that several standard western prudential rules need to be adjusted for slow reforming transition countries with governments that have a solvency problem such as Russia. Russia's recently adopted banking restructuring program is an abandonment of the laissez faire policy response to the banking crisis but the weaknesses of this program become evident when comparing it to relatively successful bank restructuring programs pursued in other transition countries such as Poland. Das Papier gibt zunächst einen Überblick über die Ursachen und ökonomischen Kosten der Bankenkrise in Rußland, die im Jahr 1998 ausbrach. Eine Analyse des Verhaltens russischer Banken im Zeitraum 1998 bis 1999 zeigt, daß diese sich relativ konservativ bezüglich ihrer Kreditvergabe verhielten. Dies kann ein überraschendes Ergebnis sein aus folgenden Gründen: Die Bankenaufsicht hatte bisher eine relativ schwache Kontrolle über das Verhalten der Bankleitungen. Dafür hatten die Bankeigentümer, die gleichzeitig in mehreren bedeutenden Banken auch bedeutende Kreditnehmer sind, einen relativ hohen Einfluß auf die Bankleitungen, so daß erwartet hätte werden können, daß Kreditnehmer in signifikantem Umfang Banken zwingen, Kredite zu verlängern und/oder auszuweiten. Auch das relativ hohe Realzinsniveau hätte ein Anreiz für Bankleitungen sein können durch Ausweitung ihrer Kreditvergabe, Gewinne zu realisieren. Eine relativ starke Zurückhaltung russischer Banken vor und nach dem Höhepunkt der Bankenkrise hinsichtlich ihrer Kreditvergabe war jedoch nicht begleitet von konservativem Verhalten dieser Banken hinsichtlich der von ihnen eingegangenen Währungsrisiken. Die Übernahme dieser Risiken vor dem Höhepunkt der Krise wurde neben der mangelhaften Überwachung risikobegrenzender Vorschriften offenbar auch durch die Wechselkurspolitik der russischen Zentralbank begünstigt. Das Papier gibt außerdem einen Überblick über die in der Literatur sowohl theoretisch als auch empirisch identifizierten Kanäle des Beitrags der Finanzintermediation für das wirtschaftliche Wachstum, um so Ansatzpunkte zu finden, wie die Finanzintermediation in Rußland eventuell gefördert werden kann. Diese Betrachtung ergibt jedoch kein neues Ergebnis, sondern lediglich, daß die Förderung der Finanzintermediation Rußlands zwingend die Verbesserung der aufsichtsrechtlichen Regulierung und ihrer Durchsetzung erfordert. Die Suche nach einem möglichen Ersatz für systematische Verbesserungen des Rechtsrahmens, beispielsweise in Form einer "informellen" Regulierung, scheint nicht erfolgversprechend zu sein. Allerdings wird in dem Papier erläutert, daß Rußland die westliche Bankenregulierung modifizieren sollte. Bei dieser Diskussion werden die jüngsten Entwicklungen der Bankenregulierung in westlichen Ländern berücksichtigt. Schließlich wird das Sanierungsprogramm für russische Banken verglichen mit den relativ erfolgreichen Umstrukturierungs- und Sanierungsprogrammen für Banken in Polen und Ungarn. Dieser Vergleich mündet in einer Bewertung des russischen Sanierungsprogramms und zeigt deutliche Schwächen dieses Programms auf.

Keywords: Transition countries; Russia; Banking crises; Banking regulation; Behaviour of banks (search for similar items in EconPapers)
Pages: 42 p.
Date: 2000
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