Die Braunkohlebranchen des Rheinischen Reviers und der Tagebaukreise
Duncan Roth,
Per Kropp and
Uwe Sujata
Additional contact information
Per Kropp: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
Uwe Sujata: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
No 202002, IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nordrhein-Westfalen from Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]
Abstract:
"Das Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung sieht vor, dass die Verstromung von Kohle schrittweise reduziert und bis spätestens 2038 vollständig eingestellt wird. Für die Braunkohlereviere Deutschlands bedeutet das, dass die Beschäftigung in den Branchen, die an der Kohleverstromung beteiligt sind, auslaufen wird. Zu diesen hier als Kohlebranchen bezeichneten Sektoren gehören der Braunkohlebergbau, die Bergbaudienstleistungen sowie die Elektrizitätserzeugung. Dieser Bericht widmet sich der Beschäftigung in den Kohlebranchen des Rheinischen Reviers sowie der sogenannten Tagebaukreise. Im Rheinischen Revier umfassen die Kohlebranchen aktuell etwa 9.000 Beschäftigte, von denen wiederum knapp 7.000 in den Tagebaukreisen beschäftigt sind. Dass die Kohlebranchen in diesen beiden Gebieten konzentriert sind, zeigt sich am Anteil an der Gesamtbeschäftigung, der im Rheinischen Revier bei knapp über 1 Prozent und in den Tagegaukreisen bei 1,8 Prozent liegt – verglichen mit einem Anteil von 0,3 Prozent in Nordrhein-Westfalen. Diese räumliche Konzentration betrifft insbesondere die Bereiche des Braunkohlebergbaus und der Bergbaudienstleistungen. Für die Einschätzung der Beschäftigungswirkungen ist vor allem die Altersstruktur der Beschäftigten relevant. Da etwa 70 Prozent der Beschäftigten in den Kohlebranchen mehr als 45 Jahre alt ist, bietet sich bei einem schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung die Möglichkeit, dass dieser bei vielen Beschäftigten mit dem regulären Austritt aus dem Erwerbsleben einhergeht. Für jüngere Beschäftigte werden hingegen Beschäftigungs- und gegebenenfalls Berufswechsel relevant sein. Da die Kohlebranchen Vorleistungen aus anderen Sektoren beziehen und deren Beschäftigte darüber hinaus Konsumgüter und Dienstleistungen aus anderen Wirtschaftszweigen nachfragen, wird ein Ausstieg aus der Kohleverstromung voraussichtlich auch Beschäftigungswirkungen haben, die über die Kohlebranchen hinausgehen. Einer Schätzung zufolge würden im Rheinischen Revier zu den 9.000 direkt betroffenen noch knapp 5.000 weitere Beschäftigte hinzukommen. In welchem Maße solche Effekte eintreten, wird auch davon abhängen, ob neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen werden. Aufgrund der Bedeutung von Strompreisen und Versorgungssicherheit ist der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung auch für energieintensive Branchen relevant, welche im Rheinischen Revier etwa 32.000 Beschäftigte umfassen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Keywords: Bundesrepublik Deutschland; Nordrhein-Westfalen; Auswirkungen; Beschäftigungseffekte; Beschäftigungsentwicklung; Betriebsstilllegung; Bevölkerungsentwicklung; Braunkohlenbergbau; Elektrizitätswirtschaft; Energiekosten; Energiepolitik; Landkreis; Lohnentwicklung; Reformpolitik; regionaler Vergleich; unternehmensbezogene Dienstleistungen; verarbeitendes Gewerbe; Wirtschaftsstrukturwandel; 2010-2038 (search for similar items in EconPapers)
Pages: 42 pages
Date: 2020-06-25
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
References: Add references at CitEc
Citations: View citations in EconPapers (1)
Downloads: (external link)
https://doku.iab.de/regional/NRW/2020/regional_nrw_0220.pdf
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:iab:iabrnr:202002
Access Statistics for this paper
More papers in IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nordrhein-Westfalen from Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany] Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by IAB, Geschäftsbereich Wissenschaftliche Fachinformation und Bibliothek ().