IMK Inflationsmonitor - Inflation verharrt im Februar 2025 bei 2,3 %, Kernrate sinkt auf 2,6 %
Silke Tober ()
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Silke Tober: Macroeconomic Policy Institute (IMK)
No 188-2025, IMK Policy Brief from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute
Abstract:
Die Inflationsrate in Deutschland lag im Februar 2025, wie bereits im Vormonat, bei 2,3 %. Dabei zogen die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren verstärkt an (2,9 % nach 1,9 % im Januar 2025), während die Kernrate sich um 0,2 Prozentpunkte auf 2,6 % verringerte und die Preise für Energie mit -1,8 % etwas stärker zurückgingen als in den beiden Vormonaten (-1,6 %). Der Anstieg des für die Europäische Zentralbank besonders relevanten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im Februar 2025 bei 2,6 % (Januar 2025: 2,8 %). Dabei blieb der Rückgang der Energiepreise anders als im nationalen Verbraucherpreisindex (VPI) unverändert, während der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren etwas stärker ausfiel. Die Kernrate verringerte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 3,1 %. Die deutsche HVPI-Rate lag weiterhin über dem Euroraum-Durchschnitt von 2,3 % und erhöhte daher die geldpolitisch wichtige Inflationsrate im Euroraum. Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommens-klassen lagen im Februar 2025 zwischen 1,8 % und 2,3 %. Dabei sind die Inflationsraten der einkommensschwachen Haushalte leicht auf 1,8 % gestiegen, während die am oberen Rand liegenden Inflationsraten der einkommensstarken Haushalte leicht gesunken sind. Im Jahresverlauf dürfte sich die Inflationsrate weiter normalisieren und sowohl in Deutschland als auch im Euroraum bei 2 % einpendeln. Ohne den zu erwartenden deutlichen Nachfrageschub durch höhere öffentliche Infrastrukturinvestitionen bestünde hingegen angesichts der bereits lang anhaltenden Stagnation und des drohenden Zollkrieges die Gefahr, dass sich die Inflation mittelfristig zu stark abschwächt. Daher war es richtig, dass die EZB jüngst den Leitzins auf 2,5 % gesenkt hat. Die zugleich stattfindende quantitative Straffung der Geldpolitik sowie die jüngste Verschärfung der Kreditrichtlinien der Banken wirken der Lockerung allerdings entgegen und die Aufwertung des Euro verschlechtert die Exportaussichten zusätzlich. Für eine Pause bei den Zinssenkungen wäre es daher zu früh. Stattdessen sollten Geld- und Fiskalpolitik gemeinsam ein günstiges Umfeld für private Investitionen schaffen, damit die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigt und die Realeinkommen steigen können.
Keywords: Verbraucherpreise; Geldpolitik; Europäische Zentralbank; haushaltsspezifische Inflationsraten; Energiepreise (search for similar items in EconPapers)
Pages: 14 pages
Date: 2025
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