IMK Inflationsmonitor - Inflation verharrt im Mai 2025 bei 2,1 %, Anstieg der Dienstleistungspreise deutlich verringert
Silke Tober ()
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Silke Tober: Macroeconomic Policy Institute (IMK)
No 192-2025, IMK Policy Brief from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute
Abstract:
Die Inflationsrate in Deutschland verharrte im Mai 2025 bei 2,1 %, obwohl die Energiepreise mit -4,6 % weniger stark dämpften als im Vormonat (5,6 %). Entscheidend war, dass die Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit 2,6 % wie erwartet niedriger ausfiel als zuvor (2,8 %). Dabei war der Anstieg der Dienstleistungspreise mit 3,4 % so niedrig wie zuletzt im April 2023. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabakwaren zog merklich auf 3,5 % an, nach 3,1 % im April 2025. Demgegenüber schwächte sich die Inflation auf Basis des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 2,2 % weiter auf 2,1 % ab, weil die Kernrate infolge eines kräftigeren Rückgangs des Preisauftriebs bei Dienstleistungen deutlich stärker zurückging als im Verbraucherpreisindex (VPI). Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im Mai 2025 zwischen 1,4 % und 2,0 %. Die Spanne der haushaltsspezifischen Inflationsraten ist wieder etwas gesunken, weil der Rückgang der Preise für Kraftstoffe und Heizöl geringer ausfiel und sich die Teuerung bei Pauschalreisen normalisierte. Ersteres wirkt sich stärker auf Familien aus - und dabei weniger stark auf Familien im obersten Einkommenssegment -, während sich Preise für Reisen besonders stark bei einkommensstarken Alleinlebenden niederschlagen. Im Euroraum ist die Inflation im Mai 2025 auf 1,9 % gefallen und dürfte wie auch in Deutschland im weiteren Jahresverlauf um das Inflationsziel der EZB von 2 % schwanken. Vor dem Hintergrund der weiterhin trüben konjunkturellen Aussichten und der Aufwertung des Euro hat die EZB den Leitzins am 11. Juni 2025 auf 2,0 % gesenkt. Ein zeitnaher weiterer Zinsschritt wäre nicht nur sinnvoll, sondern ist bereits Bestandteil der jüngsten Inflationsprognosen der EZB und der Bundesbank für den Euroraum und Deutschland, die für 2026 bei 1,6 % bzw. 1,4 % liegen.
Keywords: Verbraucherpreise; Geldpolitik; Europäische Zentralbank; haushaltsspezifische Inflationsraten; Energiepreise (search for similar items in EconPapers)
Pages: 14 pages
Date: 2025
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