Zu schwache deutsche Arbeitskostenentwicklung belastet Europäische Währungsunion und soziale Sicherung
Ulrike Stein,
Sabine Stephan and
Rudolf Zwiener
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Rudolf Zwiener: Macroeconomic Policy Institute (IMK)
No 77-2012, IMK Report from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute
Abstract:
Das IMK analysiert seit Jahren regelmäßig anhand von Eurostat-Daten die Entwicklung der Arbeitskosten und der Lohnstückkosten in Europa. In diesem Report wird zuerst die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, im privaten Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern dargestellt. Anschließend wird die Entwicklung der Lohnstückkosten analysiert und die Interpretation des Sachverständigenrats kritisch hinterfragt. In einem weiteren Kapitel wird der Einfluss der Arbeitskostenentwicklung auf die sozialen Sicherungssysteme untersucht. Im abschließenden wirtschaftspolitischen Teil wird dann auf die negativen Auswirkungen der niedrigen deutschen Arbeitskostenzuwächse auf die Stabilität des Euroraums eingegangen. Zuletzt, im Jahr 2011, kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 30,1 Euro. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin an siebter Stelle, obwohl die Steigerungsrate mit 3 % höher als früher und auch höher als die durchschnittliche Steigerungsrate im Euroraum war. Im deutschen Dienstleistungssektor kostete die Arbeitsstunde 20 % weniger als im Verarbeitenden Gewerbe. In keinem anderen EU-Land ist dieser Rückstand so groß. Die Entwicklung der Arbeitskosten beeinflusst die preisliche Wettbewerbsfähigkeit und die Exportperformance. Gleichzeitig spielt die Lohnentwicklung eine wichtige Rolle für den Konsum und die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Sozialversicherung. In Deutschland stiegen seit Beginn der Währungsunion Arbeitskosten und Lohnstückkosten - also die Kosten im Verhältnis zur Produktivitätsentwicklung - nur wenig. Dies lähmte die Binnennachfrage und schadete den sozialen Sicherungssystemen. Um die Leistungsbilanzungleichgewichte im Euroraum schneller abzubauen und die Anpassung in den Krisenländern zu erleichtern, müssen die deutschen Löhne über etliche Jahre um mehr als 3 % zulegen.
Pages: 25 pages
Date: 2012
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