EconPapers    
Economics at your fingertips  
 

Implizite Besteuerung im deutschen Sozialversicherungssystem

Martin Gasche ()
Additional contact information
Martin Gasche: Munich Center for the Economics of Aging (MEA), Postal: Amalienstr. 33, D-80799 Munich

No 9190, MEA discussion paper series from Munich Center for the Economics of Aging (MEA) at the Max Planck Institute for Social Law and Social Policy

Abstract: Sozialversicherungsbeiträge enthalten einen impliziten Steueranteil, wenn den Beiträgen keine Leistungen in gleicher Höhe gegenüberstehen. Diese implizite Steuerbelastung wird erstmalig für das gesamte deutsche Sozialversicherungssystem differenziert nach Einkommensklassen, Altersklassen und Geschlecht berechnet. Es zeigt sich, dass die implizite Steuerbelastung durchweg relativ hoch ist. Die altersspezifische Steuerstruktur hat einen umgekehrt u-förmigen Verlauf: Für junge und ältere sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ist die implizite Steuerbelastung geringer als für die Versicherten mittlerer Jahrgänge. Die einkommensspezifischen Steuerprofile zeigen eine negative Lohnsteuer für die Versicherten mit geringen Einkommen und dann einen stark progressiven Verlauf. Bei höheren Lohneinkommen ist der Belastungsverlauf regressiv. Die Zusammenführung der impliziten Lohnsteuerbelastung durch das Sozialsystem mit der expliziten Lohnsteuerbelastung durch das Einkommensteuersystem lässt den regressiven Tarifverlauf bei den höheren Einkommen verschwinden, so dass man insgesamt einen progressiven Lohnabgabentarif mit negativer Komponente für die geringen Einkommen beobachtet. Schließlich werden die Auswirkungen einer Rentenreform nach Art des Schweizer Modells und eine Einführung von Pauschalbeiträgen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf die implizite Steuerbelastung analysiert. Das Schweizer System würde die implizite einkommensspezifische und die altersspezifische Besteuerungsstruktur in der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) an die derzeitige Struktur der GKV annähern, während ein Pauschalbeitragssystem in der GKV zur Folge hätte, dass die Besteuerungsstruktur in der GKV sich an die derzeit bestehende Struktur in der GRV annähern würde. Führte man beide Reformen gleichzeitig durch, würden sie sich folglich hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die implizite Besteuerungsstruktur tendenziell aufheben.

JEL-codes: H51 H55 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2009-09-21
References: Add references at CitEc
Citations:

Downloads: (external link)
http://mea.mpisoc.mpg.de/uploads/user_mea_discussi ... mplettgeschuetzt.pdf (application/pdf)

Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.

Export reference: BibTeX RIS (EndNote, ProCite, RefMan) HTML/Text

Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:mea:meawpa:09190

Ordering information: This working paper can be ordered from

Access Statistics for this paper

More papers in MEA discussion paper series from Munich Center for the Economics of Aging (MEA) at the Max Planck Institute for Social Law and Social Policy Munich Center for the Economics of Aging (MEA) at the Max Planck Institute for Social Law and Social Policy, Amalienstraße 33, 80799 München, Germany.
Bibliographic data for series maintained by Henning Frankenberger ().

 
Page updated 2025-04-10
Handle: RePEc:mea:meawpa:09190