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Privatisierungsmöglichkeiten der Sozialversicherung in Europa

Axel Börsch-Supan

No 97-22, Papers from Sonderforschungsbreich 504

Abstract: Wir argumentieren, daß die Umlagefinanzierung, auf denen die meisten Alterssicherungsverfahren in Europa beruhen, nicht die Flexibilität bietet, die nötig ist, um die Herausforderung der nun einsetzenden Altersstrukturverschiebung zu meistern. Das Umlageverfahren zwängt die Alterssicherung zwischen die Scylla sehr niedriger Pensionszahlungen an die dann ältere Generation und die Charybdis abschreckend hoher Beitragszahlungen der erwerbstätigen Generation. Das Papier zeigt, daß ein partieller Übergang zu einem Kapitaldeckungsverfahren, das auf privater Ersparnis basiert, statt dessen zusätzliche Flexibilität gleich in zweierlei Hinsicht verschaffen kann. Zum einen kann durch den Mechanismus der intertemporalen Subtitution die kommende Alterslast über eine größere Zeit verteilt werden als es im Korsett des Umlageverfahrens möglich ist. Zum zweiten erlaubt die Diversifikation auf dem globalen Kapitalmarkt, dem durch die Altersstrukturverschiebung induzierten Druck auf die inländische Rendite weitgehend zu entgehen. Das Papier belegt diese Argumente mittels eines Simulationsmodells für das umlagefinanzierte Alterssicherungssystem der Bundesrepublik Deutschland. Es berechnet zunächst Projektionen der Beitragssätze zur deutschen "Gesetzlichen Rentenversicherung" unter alternativen Annahmen über die zukünftige Erwerbstätigkeit, aus denen folgt, daß das jetzige Umlageverfahren in der tat nur wenig gestalterische Flexibilität besitzt. Das Papier rechnet dann einen graduellen Übergang zu einem Kapitaldeckunggsystem durch, in dem die Haushalte durch private Ersparnisse den Rückgang der umlagefinanzierten Alterversorgung kompensieren müssen. Es ergibt sich, daß das Übergangsproblem weit weniger einschneidend ist als oft behauptet wird. Schließlich wird gezeigt, daß der globale Kapitalmarkt die Investionen aller europäischer Länder, USA und Japans durchaus absorbieren kann, ohne daß es zu Einbrüchen in der Rendite kommt. Tatsächlich liegen die Konsummöglichkeiten mit einem solchenAlterssicherungssystem deutlich über denen, die das gegenwärtige Umlageverfahren bieten kann.

Date: 1997
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