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Energie für alle: über technische Lösungen hinaus zur Armutsreduktion beitragen

Oliver Johnson

No 3/2013, Analysen und Stellungnahmen from German Institute of Development and Sustainability (IDOS)

Abstract: Trotz großer Fortschritte bei der Erweiterung der Energiesysteme in Entwicklungsländern haben schätzungsweise 1,3 Mrd. Menschen keinen Zugang zu Elektrizität und etwa 2,8 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberen Kochgelegenheiten. Sie müssen ihren Energiebedarf stattdessen überwiegend mit traditionellen Brennstoffen befriedigen, vor allem Tierdung, Ernterückständen und Holz. Damit dieses Problem angegangen werden kann, besteht eine wichtige Säule der UN-Initiative Sustainable Energy for All (SE4ALL) darin, den universellen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen bis 2030 sicherzustellen. Die SE4ALL-Initiative bietet Gelegenheit einen Konsens darüber herzustellen, was Zugang zu Energie bedeutet und wie dieser Menschen helfen kann, sie aus der Armut herauszuführen. Doch wenn die Initiative im Gegensatz zu anderen Erfolg haben soll, muss sie die Sache anders angehen. Erstens muss die Initiative darüber hinausgehen, in Energiezugang nur einen Netzanschluss zu sehen. Ein solches enges Verständnis lässt die Komplexität des Zugangs zu Energie außer Acht und ignoriert alternative Ansätze, die möglicherweise geeigneter sind. Energie wird für verschiedene Zwecke gebraucht, z. B. zum Heizen, zum Kochen, zur Beleuchtung, für Unterhaltungs- und produktive Aktivitäten. Diese Nutzungen erfordern unterschiedliche Energieformen und -mengen, die sowohl durch die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von Individuen und Gemeinschaften als auch von ihren Wirkungen auf andere Ressourcen und Aktivitäten bestimmt werden. Außerdem bedeutet der Zugang zu modernen Energiedienstleistungen mehr als bloße Verfügbarkeit der Versorgung. Bezahlbarkeit, Quantität, Qualität und Nachhaltigkeit sind wesentliche Elemente, die den Zugang zu Energie bestimmen. Zweitens muss die SE4ALL-Initiative den größeren Kontext und die Beschränkungen berücksichtigen, in denen Initiativen zum Energiezugang stattfinden. Zugang zu Energie ist kein Selbstzweck. Er ermöglicht vielmehr Grundbedürfnisse zu befriedigen und Lebensgrundlagen zu verbessern. Damit dies eintritt, muss die Verbreitung von Energietechnologien und –Dienstleistungen angemessen mit tiefer liegenden Hindernissen umgehen: mit Technologien, Infrastrukturen (z. B. lokalen Verarbeitungs-, Installations- und Wartungsfähigkeiten), Märkten, Regierungspolitiken und Regulierung, Praktiken der Nutzer, sozialen Normen und kultureller Bedeutung.

Keywords: Armut und Ungleichheit; Energie; Technologie und Innovation (search for similar items in EconPapers)
Date: 2013
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