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Ein Update zur Klimabilanz von Elektrofahrzeugen

Martin Wietschel

No S01/2020, Working Papers "Sustainability and Innovation" from Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research (ISI)

Abstract: [Zusammenfassung] Die Analysen zur Klimabilanz von in Deutschland genutzten Elektrofahrzeugen (BEV) gegenüber konventionellen Fahrzeugen zeigen, dass diese von verschiedenen Faktoren stark beeinflusst werden. Auf der einen Seite erhöht die derzeitige Tendenz zu Fahrzeugen mit höheren Batteriekapazitäten die Treibhausgasemissionen. Auf der anderen Seite zeigen die neuesten Studienergebnisse, dass die Batterieproduktion mit immer geringeren spezifischen Treibhausgasemissionen verbunden ist. Zusammen mit dem angestrebten Wandel im Stromsektor zu mehr Erneuerbarem Strom werden hierdurch die Emissionen an Klimagasen gesenkt. Wie sich die Effekte in der Summe auswirken, wurde in der vorliegenden Studie analysiert. In allen untersuchten Fällen weisen die BEV gegenüber den Diesel- und Benzin-Pkw eine positive Treibhausgasbilanz auf. Sie variiert allerdings sehr stark. Wird die Fahrzeugbatterie eines Mittelklasse-Pkw eher etwas kleiner gewählt (40 kWh) und liegen die spezifischen Treibhausgasemissionen bei der Batterieherstellung eher am unteren Ende der bekannten Studienwerte, dann muss ein in 2019 gekauftes BEV rund 52.000 km fahren, damit seine Treibhausgasbilanz gegenüber einem vergleichbaren Benzin-Pkw positiv wird. Dies gilt für die Nutzung des deutschen Strommixes beim Laden der Elektrofahrzeuge. Über die gesamte Fahrzeugnutzungsdauer werden die Treibhausgase in diesem Fall um 32 % reduziert. Wenn man auf der anderen Seite die Batteriekapazität sehr groß wählt (120 kWh bei einem Oberklassefahrzeug) und die höheren aus Studien bekannten Treibhausgaswerte der Batterieherstellung wählt, dann müssen schon rund 230.000 km zurückgelegt werden für eine positive Bilanz gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Pkw (deutscher Strommix beim Fahrzeugladen, 2019 angeschafftes Fahrzeug). Die Einsparung an Klimagasen beträgt dann nur 4 % für die gesamte Nutzungszeit. Die Nutzung von nur Erneuerbarem Strom zum Laden der BEV hat einen sehr großen positiven Einfluss. Selbst hohe Batteriekapazitäten und hohe Treibhausgasemissionen während der Herstellung der BEV können damit vergleichsweise schnell kompensiert werden. Im Fall des Oberklasse-Pkw mit 120 kWh Batteriekapazität sind es dann ca. noch 100.000 km (66%ige THG-Einsparung über die Gesamtnutzung). Im Fall des Mittelklasse-Pkw (40 kWh Batteriekapazität) sind es unter 20.000 km (68%ige THG-Einsparung über die Gesamtnutzung).

Date: 2020
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