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Wettbewerb auf dem Gleis ist multidimensional: Maßnahmen für mehr Konkurrenz im Schienenpersonenverkehr

W. Benedikt Schmal and Max Zombek

No 2, FORMOE Policy Impulse from FORMOE - Forschungsforum Mobilitätsökonomik

Abstract: Eine Welt, in der jede Fluggesellschaft ihre eigenen Flughäfen besitzt, nur bestimmte Automarken auf Autobahnen zugelassen sind und Taxifahrer ihre Konkurrenten ein- fach aus dem Verkehr ziehen können erscheint wie eine reichlich absurde Vorstellung. Im deutschen Schienenverkehr ist diese Absurdität real. Während in anderen Märkten Wettbewerb als treibende Kraft für Innovation, Preisreduktion und bessere Dienstleis- tungen gefeiert wird, scheint der Schienenverkehr in einer eigenen Realität zu existie- ren. Einem Biotop, in dem die Deutsche Bahn ihre Vormachtstellung auf vielerlei Wei- sen gesichert wird, sei es durch eine potenzielle Verknappung von Gebrauchtwag- gons, Ticketbepreisung, die auch als Markteintrittsbarriere fungieren könnte oder durch die restriktiven Zugänge zu Bahnhöfen und deren Vorplätzen durch neue Wett- bewerber im Mobilitätssegment. Dabei geht es nicht nur um die Trennung von Netz und Betrieb. Zahlreiche Stellschrau- ben für mehr Wettbewerb auf der Schiene liegen oft im Detail. Warum werden ge- brauchte Züge lieber verschrottet als verkauft? Weshalb müssen sich neue Anbieter immer noch durch bürokratische Hürden und einen regulatorischen Dschungel kämp- fen, um überhaupt beginnen zu können? Und wieso wird "die Bahn" oft synonym für den gesamten Schienenverkehr verwendet, obwohl private Anbieter längst eine ent- scheidende Rolle spielen? Dieser Policy Impuls beleuchtet, warum die Bahn nicht nur aus Zügen und Schienen besteht, sondern auch aus wirtschaftlichen Anreizen, institutionellen Strukturen und politischen Weichenstellungen. Wir schlagen fünf Maßnahmen vor, die Wettbewerb fördern oder erst ermöglichen. Von einem echten EU-Binnenmarkt für Rollmaterial über die Öffnung der Bahnhofsumfelder bis hin zu einer Ticketpreisgestaltung, die nicht einseitig Marktmacht ausnutzt. Nur mit echtem Wettbewerb kommt der Schie- nenverkehr wirklich ins Rollen und nur so können seine Potenziale für Effizienz und Ökologie vollständig ausgeschöpft werden.

Date: 2025
New Economics Papers: this item is included in nep-ger and nep-reg
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Page updated 2025-03-20
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