Gewerkschaftssektretär als Beruf: Berufliche Perspektiven von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung im Kontext von Studium und sozialer Herkunft
Jürgen Prott
No 56, Arbeitspapiere from Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Abstract:
Was haben Studium, Beruf und Gewerkschaften lebensgeschichtlich für Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung gegenwärtig miteinander zu tun? Auf diese generelle Frage sucht der vorliegende Bericht eines empirischen Forschungsprojekts einige Antworten. Bevor ich inhaltliche Ausgangspunkte, hypothetische Vorüberlegungen und methodische Anlage des Vorhabens erläutere, will ich kurz an eigene Erinnerungen anknüpfen, die in die frühen siebziger Jahre zurückreichen. Als einer der Vertreter der Vertrauensdozenten im Auswahlausschuss für Studienförderung der 'Stiftung Mitbestimmung' hatte ich zweimal im Jahr große Mengen von Bewerbungsunterlagen zu sichten. Weil die Zahl der Anträge auf Studienförderung die verfügbaren Aufnahmekapazitäten häufig deutlich überschritt, standen wir in den Ausschusssitzungen regelmäßig vor schwierigen Auswahlentscheidungen. Letztlich gab in der großen Mehrzahl der Fälle die 'Papierform' im Kontext der einschlägigen Förderungskriterien den Ausschlag für sofortige Aufnahme, Zurückstellung oder Ablehnung des Antrags. Schulzeugnisse, Lebensläufe, Bescheinigungen über berufliche Werdegänge und gewerkschaftliches Engagement sowie nicht zuletzt gutachterliche Stellungnahmen sollten ein möglichst überzeugendes Gesamtbild einer Person vermitteln. Bewusst oder unbewusst haben wir uns in Zweifelsfällen häufig von dieser Frage leiten lassen: Symbolisiert die „Papierform“ ein in sich stimmiges biographisches Muster, das einerseits ein erfolgreiches Studium mit mutmaßlich tragfähigen beruflichen Perspektiven und andererseits die Kontinuität des bisherigen gesellschaftspolitischen oder gewerkschaftlichen Engagements erwarten lässt? Hinter diesem impliziten Prüfkriterium verbergen sich mindestens zwei Annahmen, die mir heute, im Licht turbulenter Vorgänge des sozialen Wandels, problematisch erscheinen. [...]
Date: 2002
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