Überschuldung geht auch in der Pandemie sichtbar zurück – Eine Kommentierung des Versuchs Überschuldung zu messen
Nicolas Mantseris
No 2022/27, iff-Überschuldungsradar from Institut für Finanzdienstleistungen e.V. (iff)
Abstract:
Im ersten Jahr der Pandemie wurde allgemein eine Verschlechterung der Überschuldungslage privater Haushalte erwartet. In seiner Stellungnahme zur Insolvenzrechtsreform schrieb Ahrens beispielhaft: "Das gesellschaftliche Phänomen einer Überschuldung von ca. 10 % der Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre wird absehbar durch die Pandemie-Folgen verschärft." Ähnlich formuliert es die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) einige Monate später. Jetzt nach dem Ende des zweiten Jahres der Pandemie gibt es noch keine direkten Anzeichen, dass diese Prognose zutrifft. Vielmehr wird im Folgenden nachgewiesen, dass sich die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auch in 2021 faktisch gegenüber 2019 reduziert hat. Auch andere Indikatoren weisen darauf hin, dass sich die Überschuldung zumindest bis ins Jahr 2020 verringert hat.
Date: 2022
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