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Strukturentwicklungen im Handwerk - Kurzfassung -

Klaus Müller

No 3, Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung from Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh)

Abstract: Die Unternehmensgrößen eher klein, die Anzahl und Vielfalt der Berufe mit annähernd 100 recht groß – das Handwerk in Deutschland ist eine schwer zu beschreibende Wirtschaftsgruppe. Die Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges hat jetzt das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) herausgearbeitet: - Etwa jedes sechste Unternehmen in Deutschland kam 2012 aus dem Handwerk. - Im Handwerk ist fast jeder siebte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig. - Der Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Wirtschaft beträgt knapp neun Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die neue ifh-Studie "Strukturentwicklungen im Handwerk" durch eine vergleichende Auswertung der Handwerkszählungen des Statistischen Bundesamtes 2008 und 2012 sowie weiterer Daten aus dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, die der Spitzen­verband durch Umfragen der meisten Handwerkskammern erhoben hat. Die reale Wirtschaftskraft des Handwerks ist sogar noch höher anzusetzen. Denn für den vor­gelegten volkswirtschaftlichen Vergleich zählten die handwerksähnlichen Gewerbe (B2-Handwerke) und die nicht umsatzsteuerpflichtigen Kleinstunternehmen nicht mit. Nach der Umstellung der Handwerkszählung auf das Unternehmensregister werden sie in der Bundes­statistik nicht mehr berücksichtigt. Trotz tiefgreifender binnen- und internationaler Krisensituationen wie einbrechender Baukon­junktur oder Finanzkrise hat sich das Handwerk seit 2008 positiv entwickelt, stellt die Studie fest. Der Unternehmensbestand hat sich demnach leicht um 1,1 % erhöht, der Umsatz legte sogar um 8,2 % zu. Auch die Zahlen der im Handwerk tätigen Personen stiegen deutlich (+ 3,3), ebenso wie die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (+ 4,9). Insgesamt gehören gut 580.000 Unternehmen mit knapp 5,1 Mio. Personen zum Handwerk, die im Jahr 2012 einen Umsatz von etwa 510 Mrd. Euro erzielt haben. Die einzelnen Branchen entwickelten sich aufgrund verschiedenster Faktoren sehr differenziert. Die ifh-Studie spiegelt auch die Auswirkungen der Reform der Handwerksordnung (HwO) wider, mit der diese Wirtschaftsgruppe 2004 in einen zulassungspflichtigen und einen zulassungsfreien Bereich (A- und B1-Handwerke) geteilt wurde. Der Gründungsboom in den B1-Handwerken, für die es seither keine Zugangsvoraussetzungen mehr gibt, ließ die Anzahl der Ein-Personen-Unternehmen, der sogenannten Soloselbstständigen, auf 46 % schnellen. Rechnete man die Unternehmen ohne Umsatzsteuerpflicht hinzu, käme man sogar auf etwa 62 %. In den A-Handwerken hat sich hingegen in den letzten Jahren wieder eine leichte Konzentrations­tendenz durchgesetzt. Die Unternehmen sind im Schnitt etwas größer geworden. (...)

Date: 2015
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DOI: 10.3249/2364-3897-gbh-3

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