Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand
Guido Paffenholz,
Sanita Schröer and
Frank Wallau
No 162, IfM-Materialien from Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
Abstract:
Die Verschiebung der Altersstruktur der Bevölkerung mit einem steigenden Anteil der Nichterwerbspersonen im Alter von 65 und mehr Jahren hat zur Folge, dass private Vorsorge und betriebliche Altersversorgung zunehmende Wichtigkeit erlangen. Die vorliegende Studie untersucht den Status Quo der betrieblichen Altersvorsorge im deutschen Mittelstand. Neben einer strukturellen und gesetzestheoretischen Aufarbeitung des Themas, wurden verschiedene vorhandene Studien, Sonderauswertungen eigens erhobener Daten und Experteninterviews herangezogen. Die Autoren zeigen auf, dass die betriebliche Altersvorsorge seit den späten 90iger Jahren umfassend gestärkt wurde. Dies geschah sowohl durch explizite Förderung als auch durch gesetzliche Vereinfachungen und die Einführung einer einheitlichen nachgelagerten Besteuerung für alle Systeme der betrieblichen Vorsorge. Als entscheidendste Neuerung ist die Einführung des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung von Arbeitnehmern zu nennen. Seit der Einführung hat sich der Anteil der rein arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgungsmodelle verringert, während gemischt finanzierte Modelle deutlich zugenommen haben. Bemerkenswert ist, dass es gerade die ambitionierten, zielorientierten, strategiebewussten Unternehmen sind, welche die Erwartungen des Gesetzgebers erfüllen. Sie werden demnach auch künftig für Fachkräfte besonders interessant sein. Hinsichtlich der Mitarbeiterresonanz deuten die Befunde darauf hin, dass das Mitarbeiterinteresse vielfach erst in Folge der Einführung betrieblicher Altersvorsorgemodelle und damit in Verbindung stehender Informationsanstrengungen geweckt worden ist. Kritisch zu beurteilen ist insbesondere die Tatsache, dass der Freiwilligkeitsgrundsatz in den Unternehmen durch die Einführung des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung stark eingeschränkt worden ist. Hierdurch werden den Unternehmen Aufgaben übertragen, die zum Bereich der Sozialpolitik gehören. Da das größte Verbreitungshemmnis gemäß der vorliegenden Untersuchung mangelndes Interesse von Mitarbeitern ist, ist mit einem weiteren Anstieg der Abschlüsse zur betrieblichen Altersvorsorge über die Nachfrageseite nur sehr allmählich zu rechnen.
Date: 2005
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