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Verpaßt Europa den Anschluß in Fernost?

Ulrich Hiemenz

No 101, Kiel Discussion Papers from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)

Abstract: Die Entwicklungsländer Südost- und Ostasiens verzeichneten in den siebziger Jahren nicht nur die höchsten Einkommenswachstumsraten der Welt, sondern waren auch der größte regionale Importmarkt der Dritten Welt. Auf diesem Markt haben europäische Exporteure Marktanteile an amerikanische und insbesondere an japanische Anbieter verloren. Solche Verluste sind auch bei Investitionsgütern und höherwertigen Konsumgütern zu beobachten, die bisher die wichtigsten Produkte im europäischen Exportsortiment waren. Bei der Suche nach den Ursachen für den Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Anbieter in Fernost fällt zunächst auf, daß sich amerikanische und japanische Unternehmen aggressiver um die Vermarktung ihrer Produkte in dieser Region bemüht haben und intensiver die Chancen für Standortinnovationen durch Direktinvestitionen genutzt haben. Dies hat zu Fühlungsvorteilen gegenüber den europäischen Exporteuren geführt. Der Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen im Export nach Fernost geht hauptsächlich darauf zurück, daß in der EG unter teil weiser Ausschaltung des Wettbewerbs aus Drittländern Spielräume zur Intensivierung des Handels zwischen EG-Ländern eröffnet wurden. Eine Vielzahl protektionistischer Eingriffe hat die europäischen Unternehmen der Notwendigkeit enthoben, sich durch ständige Produkt-, Prozeß- und Standortinnovationen im freien internationalen Wettbewerb zu behaupten. Der Verlust von Marktanteilen in Fernost ist deshalb generell als Alarmzeichen für die zukünftige Exportentwicklung zu werten. Wenn die sich bietenden Exportchancen in Fernost von europäischen Anbietern besser genutzt werden sollen, erfordert dies nicht nur eine Neuorientierung der Unternehmensstrategien, sondern auch ein Umdenken in der europäischen Wirtschaftspolitik. Ein ungehinderter Wettbewerb auf Güter- und Faktormärkten ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, daß europäische Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen oder erhalten können.

Date: 1984
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