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Raus aus der Wachstumsgesellschaft? Eine sozialethische Analyse und Bewertung von Postwachstumsstrategien

Bernhard Emunds, Egon Görgens, Hildegard Hagemann, Hans-Rimbert Hemmer, Gerhard Kruip, Matthias Kalkuhl, Johannes Müller, Georg Stoll, Johannes Wallacher, Joachim Wiemeyer, Gabriel Felbermayr, Linus Mattauch, Angelika Zahrnt, Andreas Gösele and Alexander Martin Heindl

Open Access Publications from Kiel Institute for the World Economy from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)

Abstract: Wirtschaftliches Wachstum ist zentrales Ziel von Regierungen und wichtigen internationalen Organisationen und kennzeichnet auch die langfristige Entwicklung praktisch aller Staaten. Besonders seit Mitte des 20. Jahrhunderts ermöglichte rasantes und beinahe kontinuierliches Wirtschaftswachstum eine nie dagewesene Steigerung des Lebensstandards in den westlichen Industriestaaten. In den letzten Jahren und Jahrzehnten gelang es auch vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, hohe Wachstumsraten zu erzielen, den Wohlstand einer wachsenden Mittelschicht zu steigern und extreme Armut wirksam zu mindern. Die Staatengemeinschaft hat sich bei der Rio-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 zu einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Im Rahmen der Agenda 2030 hat sie 2015 den umfangreichen Katalog der Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs: Sustainable Development Goals) verabschiedet, um das Ziel der nachhaltigen Entwicklung zu konkretisieren. In diesem Rahmen betont sie ausdrücklich wirtschaftliches Wachstum als Ziel für alle Länder. Immer offensichtlicher wird jedoch auch, dass die Fixierung auf stetiges Wachstum mit hohen sozialen und ökologischen Folgekosten verbunden ist, die nicht von den Verursachern getragen, sondern auf Andere abgewälzt werden. So wird der Wunsch, immer mehr und billiger zu produzieren bzw. zu konsumieren, häufig erkauft durch wachsenden Leistungsdruck, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und die Belastung der Umwelt durch übermäßigen Ressourcenverbrauch oder hohe Schadstoffeinträge. (...) Die vorliegende Studie präzisiert zunächst das Konzept der nachhaltigen Entwicklung, ausgehend von den drei sich ergänzenden ethischen Perspektiven des Gemeinwohls, der Menschenrechte und grundlegender Prinzipien der Gerechtigkeit. Wenn Wirtschaftswachstum einen Beitrag dazu leisten soll, die Entwicklungsperspektiven aller Menschen dauerhaft zu verbessern, benötigen ärmere Länder Entwicklungsspielräume, ohne weltweit die ökologischen Belastungsgrenzen zu überschreiten (Kapitel 1). Die Studie stellt dann grundlegende Zusammenhänge zum Wachstum dar (Kapitel 2) und diskutiert zentrale Anregungen der Postwachstumsbewegung (Kapitel 3). Auf dieser Basis werden Herausforderungen und Handlungsfelder (Kapitel 4) mit einigen übergeordneten Handlungsoptionen (Kapitel 5) für eine öko-soziale Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft formuliert. Da Papst Franziskus in der Enzyklika auf den Beitrag verweist, den gerade Religionsgemeinschaften und spirituelle Zugänge für den notwendigen Bewusstseinswandel liefern, bilden Ausführungen dazu den Abschluss der Studie (Kapitel 6).

Keywords: Wachstum; Ethik (search for similar items in EconPapers)
Date: 2018
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