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Deutsche Konjunktur im Frühjahr 2025: Finanzpolitik dreht mächtig auf

Jens Boysen-Hogrefe, Dominik Groll, Timo Hoffmann, Nils Jannsen, Stefan Kooths, Johanna Krohn, Jan Reents and Christian Schröder

No 122, Kieler Konjunkturberichte from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)

Abstract: Die wirtschaftliche Dynamik wird zunächst schwach bleiben. Zeichen für eine spürbare konjunkturelle Belebung sind rar gesät. Ohnehin leidet die deutsche Wirtschaft offenbar vor allem unter strukturellen Problemen, die kurzfristig kaum nachlassen werden. Sofern die US-Administration die Zölle auf deutsche Einfuhren erhöhen wird - wie für diese Prognose unterstellt -, wird dies die Wirtschaftsleistung zusätzlich dämpfen. Schon allein die Unsicherheit durch die erratische US-Handelspolitik dürfte belastend wirken. Dabei hat die deutsche Exportwirtschaft in den vergangenen Jahren bereits merklich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt und Marktanteile verloren. Für das kommende Jahr gehen wir für die Prognose davon aus, dass die in den Sondierungsgesprächen von Union und SPD vereinbarten Pläne bereits teilweise umgesetzt werden und die Finanzpolitik deutlich expansiver ausgerichtet wird. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Prognose nach oben angepasst und rechnen für das Jahr 2026 nun mit einer Zu-wachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent (Dezemberprognose: 0,9 Prozent). Im laufenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt stagnieren (Dezemberprognose: 0,0 Prozent). Die Investitionen dürften ihre Talsohle durchschreiten und im Jahr 2026 nach vier Rückgängen in Folge wieder zulegen. Neben der weniger restriktiv wirkenden Geldpolitik tragen dazu auch die konjunkturelle Belebung und der Anstieg der öffentlichen Investitionen bei. Die Erwerbstätigkeit wird im kommenden Jahr wohl wieder etwas zulegen, während sich für das laufende Jahr ein leichter Rückgang abzeichnet. Der Spielraum für eine höhere Erwerbstätigkeit wird durch den demografischen Wandel jedoch zusehends geringer. Das Budgetdefizit wird im Jahr 2026 voraussichtlich deutlich auf 3,4 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt steigen, nachdem es im laufenden Jahr wohl auf 2,3 Prozent zurückgehen wird (2024: 2,8 Prozent). Der Schuldenstand dürfte von 63,3 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 auf 65,5 Prozent im Jahr 2026 zunehmen. Die Auswirkungen der in den Sondierungsgesprächen vereinbarten Finanzpläne auf den Schuldenstand werden erst in den Jahren danach zunehmend zum Tragen kommen.

Keywords: Konjunktur; Deutschland (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E32 F01 H68 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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