Deutsche Konjunktur im Sommer 2017 - Deutsche Wirtschaft mit überhöhter Drehzahl
German Economy Summer 2017 - German economy heating up
Martin Ademmer,
Jens Boysen-Hogrefe,
Salomon Fiedler,
Dominik Groll,
Nils Jannsen,
Stefan Kooths and
Galina Potjagailo
No 32, Kieler Konjunkturberichte from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)
Abstract:
Die deutsche Konjunktur läuft auf hohen Touren. Wir gehen wie in unserer Frühjahrsprognose davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 1,7 Prozent und im Jahr 2018 um 2 Prozent steigen wird. Damit würde die gesamtwirtschaftliche Produktion im gesamten Prognosezeitraum mit höherem Tempo zulegen als das Produktionspotenzial, das das nachhaltig erzielbare Wirtschaftswachstum widerspiegelt. Bei bereits merklich über normal ausgelasteten Kapazitäten steht Deutschland damit an der Schwelle zur Hochkonjunktur. Vor diesem Hintergrund nehmen auch die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft mehr und mehr zu. Insgesamt expandiert die deutsche Wirtschaft auf breiter Front. So ziehen die Exporte mit der Belebung der Weltkonjunktur wieder beschleunigt an. Die Bautätigkeit wird vor allem durch die anhaltend sehr günstigen Finanzierungsbedingungen kräftig angeschoben. Schließlich weiten auch die Unternehmen aufgrund der günstigen Geschäftsaussichten ihre Investitionen wieder rascher aus. Lediglich der Anstieg des privaten Konsums fällt voraussichtlich geringer aus als in den Vorjahren, vor allem weil die höhere Inflation die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte belastet. Gestützt wird der private Konsum jedoch weiter durch die gute Lage am Arbeitsmarkt. Der Beschäftigungsaufbau setzt sich fort, wenngleich das Tempo etwas nachlassen dürfte. Mit den zunehmenden Anspannungen am Arbeitsmarkt nehmen auch die Löhne dynamischer zu. Der gesamtstaatliche Budgetüberschuss wird den Rekordwert vom Vorjahr im laufenden Jahr wohl leicht übertreffen und im Jahr 2018 ähnlich hoch bleiben. Der hohe Überschuss ist freilich vor allem der konjunkturellen Dynamik sowie den niedrigen Zinsen geschuldet und somit ein temporäres Phänomen. Für eine vorausschauende Finanzpolitik sind die Spielräume für Maßnahmen, die mit dauerhaften Ausgabensteigerungen oder Einnahmesenkungen einhergehen, daher eng begrenzt.
Keywords: Konjunkturprognose; Stabilisierungspolitik; Frühindikatoren; Ausblick (search for similar items in EconPapers)
Date: 2017
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