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Analyse des rechtlichen Rahmens und von Förderprogrammen für die Neuanlage von Heckenf

Berit Schütze, Charlotte Tönshoff and Johannes Wegmann

No 249, Thünen Working Papers from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries

Abstract: Hecken erbringen als traditionelle Agroforstsysteme vielfältige Ökosystemleistungen wie Erosionsschutz, Verbesserung des Mikroklimas oder Holzproduktion und sind wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere in der Agrarlandschaft. Neu in den Fokus rückt das Klimaschutzpotenzial von Hecken, denn die Bindung von Kohlenstoff durch Hecken kann pro Hektar in etwa der von Wäldern entsprechen. Politisches Ziel ist, dass Heckenstrukturen in Deutschland bis 2030 im Rahmen des sogenannten natürlichen Klimaschutzes stark ausgebaut werden. Der flächenmäßige Zuwachs der Hecken in den letzten Jahren ist aber gering. Welche fördernden und hemmenden Faktoren innerhalb des geltenden Rechtsrahmens und der bestehenden Förderprogramme für die Neuanlage von Hecken existieren, ist Gegenstand des vorliegenden Working Papers und wurde mit einer Literaturanalyse untersucht. Bei Pflanzung, Bewirtschaftung und Pflege sowie möglicher Beseitigung von Hecken sind gesetzliche Regelungen zu beachten, die sich hemmend auf die Anlage von Hecken auswirken können. Ein wesentliches Hemmnis ist das Beseitigungsverbot, wodurch nutzbare landwirtschaftliche Fläche dauerhaft entzogen wird. Der Schutzstatus von Hecken im Naturschutzrecht führt dazu, dass eine Nutzung von Hecken über die Schnittgutverwertung hinaus erschwert wird. Weitere Faktoren sind die fehlende Verfügbarkeit gebietsheimischer Gehölze sowie eine Angst vor Sanktionen durch die Vielzahl und die damit verbundene Unübersichtlichkeit an gesetzlichen Regelungen. Fast alle Bundesländer bieten flächenbezogene oder investive Fördermaßnahmen an, die die Anlage von Hecken unterstützen können. Sie variieren hinsichtlich Förderziel, Förderbeträgen, Gebietskulisse und Zuwendungsempfänger*innen. Faktoren für eine geringe Inanspruchnahme sind geringe Förderbeträge, finanzielle Hürden durch Vorauszahlungen, eine Unübersichtlichkeit von Förderprogrammen, eine fehlende Adressierung von Flächeneigentümer*innen, geringe finanzielle Anreize zur Pflege von Hecken und bürokratische Förderverfahren. Den höchsten Abruf verzeichnen Förderprogramme mit vergleichsweise hohen Förderfestbeträgen. Damit die Pflanzung von Hecken finanziell attraktiver wird, muss neben den Kosten für Anpflanzung, Schutzmaßnahmen und Pflege auch die Bodenwertminderung mit einbezogen werden. Sowohl in Förderprogrammen als auch im Ordnungsrecht besteht ein klarer Fokus auf den Naturschutz. Der Klimaschutzaspekt von Hecken wird förderrechtlich bisher nicht berücksichtigt. Bezogen auf den Klimaschutzaspekt könnten CO2-Zertifikate im Rahmen des Carbon Farming in Zukunft eine wichtige Rolle für die Förderung der Neuanlage von Hecken spielen.

Keywords: Agrarumweltmaßnahmen; Hecke; Landschaftselement; Klimaschutz; natürlicher Klimaschutz; Ordnungsrecht; Agri-environmental measures; hedgerow; landscape element; climate protection; nature-based solutions; regulatory law (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: Q15 Q18 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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DOI: 10.3220/WP1729166201000

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