Beiträge zur Evaluierung der Öko-Regelungen nach GAP-Direktzahlungen-Gesetz (GAPDZG)
Christoph Duden,
Hannah Böhner,
Heike Kuhnert,
Nicolas Lampkin,
Frank Offermann,
Norbert Röder and
Inga Tegetmeyer
No 257, Thünen Working Papers from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries
Abstract:
Der vorliegende Bericht liefert erste quantitative Analysen zur Inanspruchnahme der Öko-Regelungen in der GAP-Förderperiode 2023 bis 2027 in Deutschland. Die Auswertungen wurden durch eine literaturbasierte Analyse zu den Umweltwirkungen der Öko-Regelungen und eine Diskussion ausgewählter Aspekte zur Rolle der Öko-Regelungen in der sogenannten "Grünen Architektur der GAP" ergänzt. Der Bericht leistet damit einen Beitrag zur im GAP-Direktzahlungen-Gesetz vorgesehenen Evaluierung der Instrumente zur Förderung von Umwelt, Klima und Tierwohl. Im Rahmen der quantitativen Auswertung wurden bundesweit vorliegende Antragsdaten für die Jahre 2023 und 2024 differenziert nach Bundesländern ausgewertet. Zusätzlich erfolgte eine vertiefende Analyse der Inanspruchnahme der Öko-Regelungen nach ausgewählten betrieblichen Merkmalen der landwirtschaftlichen Unternehmen. Grundlage dafür waren pseudonymisierte einzelbetriebliche InVeKoS-Daten aus Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz für das Antragsjahr 2023. Die Ergebnisse wurden für jede Öko-Regelung in Factsheets zusammengefasst. Es zeigen sich starke regionale und betriebliche Unterschiede bei der Inanspruchnahme der Öko-Regelungen. Vergleichsweise hoch war die Teilnahmerate bei Betrieben des Typs "sonstiger Futterbau" (rinder- und schafhaltende Betriebe ohne Milchviehbetriebe). Zudem nahmen ökologisch wirtschaftende Betriebe mehrere Maßnahmen überdurchschnittlich stark in Anspruch. Bei der Interpretation der Ergebnisse der ersten beiden Antragsjahre sind besondere Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen Lernkosten durch die Einführung der ÖkoRegelungen sowie außergewöhnliche Preisschwankungen auf den Agrarmärkten infolge der russischen Invasion in der Ukraine. Die qualitative Analyse der Umweltwirkungen der Öko-Regelungen zeigt, dass diese abhängig von der spezifischen Maßnahme und dem jeweiligen Kontext variieren. Während einige Öko-Regelungen in erster Linie der Stabilisierung des gegenwärtigen Umweltzustandes dienen, bieten andere, wie ÖR 1 (nichtproduktive Flächen) und ÖR 3 (Agroforst), ein signifikantes Potenzial zur Verbesserung von Biodiversität sowie Boden- und Klimaschutz. Die Inanspruchnahme blieb jedoch insbesondere bei den Maßnahmen mit erhöhtem Potenzial zur Verbesserung des Umweltzustands hinter den gesetzten Zielen zurück. Die Integration der Öko-Regelungen in die Grüne Architektur mit den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der 2. Säule wird durch administrative Komplexität und föderale Unterschiede erschwert. Vorteile der Öko-Regelungen im Vergleich zu den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der 2. Säule sind kürzere Verpflichtungszeiträume und vereinfachte Antragsverfahren. Auf Basis der Auswertungen und Erfahrungen der ersten beiden Jahre der aktuellen Förderperiode werden erste Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Öko-Regelungen abgeleitet.
Keywords: Öko-Regelungen; Grüne Architektur; Evaluierung; ökologischer Landbau; eco-schemes; green architecture; evaluation; organic farming (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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DOI: 10.3220/WP1736334766000
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