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Schutzstrategien zur Aufdeckung und Abwehr von (Produkt-)Piraterie in China: Eine empirische Untersuchung deutscher klein- und mittelständischer Unternehmen

Martin Schneider

No 08-02, Discussion Papers on Strategy and Innovation from Philipps-University Marburg, Department of Technology and Innovation Management (TIM)

Abstract: Die Volksrepublik China gilt neben Russland als Hauptakteur bei der Verletzung von geistigem Eigentum. Als Hauptprobleme werden die Nichteinhaltung internationaler Verträge, das Fehlen von rechtlichen Durchsetzungsmöglichkeiten sowie die eingeschränkte Freiheit der Medien in der Berichterstattung genannt. Auch die zunehmende Verflechtung der Märkte und der Abbau von Handelshemmnissen begünstigen die illegale Imitation und den Vertrieb von Nachbauten. Die Verschmelzung von technologischen Wissenschaftsgebieten, die Dezentralisierung von Wissen und die Eskalation der Innovationskosten in Verbindung mit kürzeren Innovationszyklen verstärken das Schutzbedürfnis zusätzlich. Die EU Kommission beziffert den weltweiten Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie in zurückhaltenden Schätzungen auf 129 Milliarden Euro und in Schätzungen, welche auch die Dunkelziffern miteinbeziehen, auf 370 Milliarden Euro pro Jahr. Die Internationale Handelskammer (ICC) rechnet mit einem Volumen von fünf bis sieben Prozent des Welthandels. Die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) beziffert den Schaden auf 450 Milliarden US-Dollar (circa fünf Prozent des Welthandels) und der Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produktpiraterie e.V. (APM) gibt fünf bis acht Prozent an. Wird von einem Welthandelsvolumen von knapp 10.000 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 ausgegangen, so ergibt sich bei einer Annahme von fünf Prozent ein Schadensvolumen von 500 Milliarden US-Dollar. Exakte Schätzungen der Schadenssumme durch Produktpiraterie sind nur schwer möglich und alle Institutionen gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Auch wenn sich die einzelnen Prognosen unterscheiden, so wird dennoch deutlich, dass Fälschungen einen nicht zu unterschätzenden und weiter wachsenden Schadensfaktor insbesondere für deutsche Unternehmen und die deutsche Volkswirtschaft darstellen. Im vorliegenden Diskussionspapier erfolgt aufbauend auf die Darstellung konzeptioneller Grundlagen in Stephan/Schneider (2008) eine qualitative empirische Untersuchung zum derzeitigen Stand der Pirateriebekämpfung innovativer deutscher KMU. Die Identifizierung zielführender strategischer Grundhaltungen bei der Bekämpfung von (Produkt-) Piraterie und die Herausarbeitung von Schutzmaßnahmen zur operativen Umsetzung sind hierfür wichtige Aufgaben. Die Kenntnis von möglichen Misserfolgsfaktoren verstärkt den Schutz zusätzlich. Darüber hinaus empfiehlt sich zur Lösung des Informationsproblems die Gestaltung eines Competitive Intelligence Systems.

Keywords: Konzept-; Marken- und Produktpiraterie; Volksrepublik China; Intellectual Property Management; alternative Schutzmaßnahmen (search for similar items in EconPapers)
Date: 2008
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