Reform der Unternehmensbesteuerung in Deutschland
Florian Neumeier and
Michael Stimmelmayr
No 03/2025, Working Papers from German Council of Economic Experts / Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
Abstract:
Um das Wirtschaftswachstum zu fördern und Investitionen anzukurbeln, haben CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland zu senken. Konkret soll unter anderem eine für drei Jahre befristete, degressive Abschreibung in Höhe von 30% für Ausrüstungsinvestitionen kommen. Nach Ablauf der drei Jahre soll der Körperschaftsteuersatz schrittweise gesenkt werden, und zwar um einen Prozentpunkt pro Jahr, bis er ein Niveau von 10% erreicht hat. Die vorliegende Studie nutzt ein numerisches allgemeines Gleichgewichtsmodell, um die Auswirkungen der geplanten Unternehmensteuerreform ex ante zu quantifizieren. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen der Reform auf das Steueraufkommen sowie wichtige volkswirtschaftliche Aggregatgrößen wie das Bruttoinlandsprodukt, das Volumen an privaten Investitionen, das Beschäftigungsniveau und die Lohnsumme. Zusätzlich werden die fiskalischen und ökonomischen Effekte anderer Reformoptionen für die Unternehmensbesteuerung in Deutschland geschätzt. Konkret betrachten wir den Fall, dass die Körperschaftsteuerbelastung mit sofortiger Wirkung auf 10% gesenkt wird, sowie zwei Reformen, die das System der Unternehmensbesteuerung tiefgreifend ändern: Die Einführung einer Cash-Flow Steuer die, anders als das gegenwärtige System der Gewinnbesteuerung, an den Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens anknüpft, und einer Allowance for Corporate Equity, bei der für das eingesetzte Grundkapital eines Unternehmens kalkulatorische Kosten bestimmt werden, die von der Bemessungsgrundlage der Gewinnbesteuerung abzugsfähig sind. Wir schätzen die Auswirkungen dieser Reformen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte wobei wir unsere Ergebnisse stets ins Verhältnis setzten zu einer kontrafaktischen Wirtschaftsentwicklung. Diese kontrafaktische Wirtschaftsentwicklung gibt an, wie sich die deutsche Volkswirtschaft ohne Reformen entwickeln würde und basiert im Prinzip auf einer Fortschreibung der vergangenen wirtschaftlichen Entwicklung unter dem steuerpolitischen Status Quo. Entsprechend ist bei der Interpretation unserer Ergebnisse zu berücksichtigen, dass jede Änderung des Status Quo, der über die von uns modellierten Reformen hinausgeht bzw. durch diese nicht abgebildet wird, die Ergebnisse unserer Modellrechnungen beeinflusst und zu Abweichungen führen kann. Ferner sind alle unsere Ergebnisse konjunkturbereinigt, das heißt kurzfristige wirtschaftliche Schwankungen, wie sie regelmäßig auftreten, bleiben unberücksichtigt. Die vorliegende Studie ist wie folgt gegliedert. Im nächsten Kapitel beschreiben wir das allgemeine Gleichgewichtsmodell, das wir für die ex ante Evaluation verschiedener Reformszenarien für die Unternehmensbesteuerung verwenden. Kapital 3 beschreibt die Modellszenarien. Kapitel 4 zeigt die Ergebnisse unserer Modellrechnungen. Kapitel 5 fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen.
Keywords: Unternehmensbesteuerung; Steuerreform; Simulation; Deutschland (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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