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Kontingenz und Kausalität bei evolutorischen Prozessen

Marco Lehmann-Waffenschmidt

No 12/01, Dresden Discussion Paper Series in Economics from Technische Universität Dresden, Faculty of Business and Economics, Department of Economics

Abstract: Daß ökonomische Prozesse zu den primären evolutorischen Untersuchungsgegenständen gehören und wie alle handlungserzeugten Prozesse, die nicht antizipierte Neuheiten hervorrufen können, grundsätzlich als verlaufs- und ergebnisoffen zu konzipieren sind, ist unstrittig. Um den Problemen des vom evolutorischen Ansatz dafür vorwiegend benutzten Analysekonzepts des Variations-Selektions-Retentions-Schemas aus dem Weg zu gehen (z.B. Tautologie-Problem, Dr.-Pangloss-Problem), wird in diesem Beitrag als alternatives Analysekonzept der in der Erkenntnistheorie entwickelte und u.a. in der Evolutionsbiologie verwendete Kontingenzansatz vorgeschlagen. Der Kontingenzansatz charakterisiert die Zwischengrade der kausalen Verursachung von Ereignissen oder Zuständen eines Prozesses zwischen den beiden Extremen der Determiniertheit und der vollständigen Unabhängigkeit. Es ist das Ziel dieser Untersuchung, zu zeigen, welchen Beitrag das Kontingenzkonzept mit Hilfe einer geeigneten Formalisierung zur Kausalitätsanalyse von verlaufs- und ergebnisoffenen Prozessen aus dem ökonomischen Gegenstandsbereich leisten kann. Antworten auf Fragen nach den verursachenden Faktoren und Kausalzusammenhänge innerhalb von Prozeßverläufen sind nicht nur für die Analyse historischer und aktueller Prozesse von Bedeutung, sondern ebenso für die theoretisch-analytische ökonomische Analyse. Im letzten Teil der Arbeit werden die Beziehungen zwischen der Neuen Wirtschaftsgeschichte (oder Kliometrie)und dem Kontingenzansatz sowie als weiteres Anwendungsfeld das Phänomen der Prognosewirkungen untersucht. Es zeigt sich u.a., daß das Phänomen der "reflexiven Prognosen" mit Hilfe des Kontingenzkonzepts nicht nur beschrieben, sondern auch analytisch systematisiert und damit besser verstanden werden kann.

Date: 2001
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